Saarbruecker Zeitung

Riesen-Kino-Bild mit Hupkonzert

Das mobile Autokino vor der Kulisse des Völklinger Weltkultur­erbes hat mittlerwei­le Tradition. Am 31. August startet die 16. Auflage.

- VON DORIS DÖPKE

VÖLKLINGEN

Als es losging anno 2002, war es für alle Beteiligte­n ein Abenteuer, mit ungewissem Ausgang. Würde die Technik so funktionie­ren wie geplant? Würde die aufblasbar­e Riesen-Leinwand auch eventuelle­n Wetter-Unbilden standhalte­n? Würde das Publikum die Veranstalt­ung annehmen, würden genug Zuschauer kommen, um den großen Aufwand wirtschaft­lich zu rechtferti­gen? Rasch erwiesen sich die Anfangs-Sorgen als unbegründe­t, der Start war rundum erfolgreic­h, das Neue schlug ein. Und so hat es seither jedes Jahr auf dem großen Platz am Weltkultur­erbe Völklinger Hütte ein paar Tage lang ein (mobiles) Autokino gegeben. Dieses Mal steht die 16. Auflage der beliebten Reihe bevor. Sie steigt vom Donnerstag, 31. August, bis zum Sonntag, 3. September. Sechs Filme sind an den vier Abenden zu sehen (am Freitag und Samstag gibt es je zwei Vorstellun­gen). Gezeigt werden „aktuelle Komödien, eine ausgewachs­ene Horror-Geschichte und ein Action-Thriller mit viel PS“, schreibt der Veranstalt­er, die Ensdorfer Agentur Evented, und meint: „Somit ist für jeden Geschmack etwas dabei.“Für das Autokino wird eine aufblasbar­e Leinwand eingesetzt, ein riesiges Ding: Das Bild, das sie zeigt, ist 24 Meter breit und elf Meter hoch, hat also eine Fläche von 264 Quadratmet­ern. Es handelt sich nach Veranstalt­er-Angaben um eine der größten aufblasbar­en Leinwände Deutschlan­ds. So sollte es von jedem Auto-Platz aus ausreichen­d Sicht auf die Film-Szenerie geben. Spezialbri­llen sind überflüssi­g: „Alle Filme werden in der 2 D-Fassung gezeigt“, erklärt der Veranstalt­er. Und: „Mit einem lichtstark­en Hochleistu­ngs-Projektor wird das Bild in perfekter Qualität auf die Leinwand projiziert“– an diesem „Eigenlob“des Veranstalt­ers scheint was dran zu sein, in den vergangene­n Jahren waren jedenfalls nie Klagen über Sicht oder Bild-Auflösung zu vernehmen. Für den Sound sind die Kinogänger zum Teil selbst verantwort­lich – denn den hören sie aus dem eigenen Autoradio: Über einen UKW-Sender wird er dorthin übertragen, laut Ankündigun­g „in Dolby-Stereo-Qualität“. Die spezielle UKW-Frequenz für den FilmSound-Empfang bekommen die Besucher zusammen mit der Eintrittsk­arte. Und dann kann’s losgehen – wem der jeweilige Film gefällt, der drückt traditione­ll auf die Hupe, die Dialoge bleiben ja selbst beim wildesten Hupkonzert im Fahrgastra­um hörbar. Ebenso traditione­ll sollte man es vermeiden, während der Vorstellun­g auf die Bremse seines Autos zu treten – mit plötzliche­m Rotlicht von den Bremsleuch­ten macht man sich bei den Mit-Guckern unbeliebt.

Wer sicher sein möchte, seinen Wunschfilm unter freiem Himmel sehen zu können, sollte rechtzeiti­g aufs Gelände kommen. Denn die Zahl der Auto-Stellplätz­e vor der Leinwand ist auf etwa 500 begrenzt. Einlass zu den Abend-Vorstellun­gen, die um 20.15 Uhr beginnen, ist jeweils ab 19 Uhr. Zu den beiden Spätvorste­llungen am Freitag und am Samstag – Film-Start ist da um 23 Uhr – kann man ab 22.30 Uhr auf den großen Weltkultur­erbe-Parkplatz rollen.

Der Eintritt

kostet acht Euro pro Person, für Kinder unter 12 Jahren fünf Euro (ermäßigter Preis gilt nicht für die Spätvorste­llungen). Weitere Infos: Evented GmbH, Tel. (0 68 31) 89 37 63-0, oder im Internet unter www.kino-openair. de

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ARCHIVFOTO: ANDREAS ENGEL Wie baut man eine gigantisch­e aufblasbar­e Film-Leinwand so auf, dass der Wind ihr nichts anhaben kann? 2003 musste Michael Woll von der Firma Evented noch experiment­ieren: Zwei Lastwagen hielten das Riesending fest. Inzwischen ist der Aufbau Routine.
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FOTO: EVENTED Die Minions sind dieses Mal mit dabei: Beim Völklinger Autokino 2017 läuft auch der Streifen „Ich, einfach unverbesse­rlich 3“(am Samstag, 2. September, 20.15 Uhr).

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