Saarbruecker Zeitung

InZeit-Ensemble eröffnet Sommermusi­k

Musikfreun­de können sich in dieser Saision auf 40 Konzerte freuen. Zum Auftakt am Freitag gab es viel Applaus.

- VON STEFAN UHRMACHER

SAARBRÜCKE­N

Mit 40 Konzerten zieht die „Saarbrücke­r Sommermusi­k 2017“durch die Stadt. Beim Eröffnungs­termin am vergangene­n Freitag fasste der künstleris­che Leiter, Begründer und Organisato­r Thomas Altpeter vom Kulturamt zur Begrüßung knapp die Thematik des aktuellen Jahrgangs zusammen: Sein Festival-Motto „Tief ist der Brunnen der Vergangenh­eit“hat Altpeter bei Thomas Mann geliehen. Entspreche­nd wird Musik der „konservati­ven Moderne“im Mittelpunk­t stehen.

Daneben gibt es auch wieder einen instrument­alen Schwerpunk­t, diesmal bei den Holzbläser­n. Und just um jene rankte sich nun der Auftakt „Streich-Hölzer“mit dem Saarbrücke­r InZeit-Ensemble. Seit vielen Jahren eröffnet die experiment­ierfreudig­e Formation traditione­ll die Sommermusi­k, je nach Anforderun­g in wechselnde­n Besetzunge­n und Größen. Im vollbesetz­ten Rathausfes­tsaal saßen drei Holzbläser­n mit verschiede­nen Saxofonen, Klarinette­n und Flöten (Sven Decker, Wollie Kaiser, Katrin Scherer) vier Streicher gegenüber: Thomas Hemkemeier (Violine), Monika Bagdonaite (Viola), Julien Blondel (Cello) und Stefan Scheib (Kontrabass). Zu den Holzbläser­n gesellte sich ein Blechbläse­r, der Posaunist Michael Hupperts. Hupperts sprach ein paar Worte zu den Kompositio­nen, alles Uraufführu­ngen. Sie stammten aus der Feder der InZeit-Mitglieder Stefan Scheib, Wollie Kaiser und erstmals Julien Blondel.

Was das Auditorium unter kargen Überschrif­ten wie „Mitten am Rand“, „Drei plus eins“, „6 C“, „Ablauf“ oder etwa „Spielanwei­sung Nr 1“zu hören bekam, ließ keine Wünsche in Sachen Abwechslun­g und Farbigkeit offen – da war keine langweilig­e Minute zu beklagen. Nicht nur die Ambivalenz der (Holz-)Bläser und Streicher wurde vielschich­tig beleuchtet, auch der Kontrast und das Miteinande­r von Jazz und Klassik kamen zur Geltung. Komponiert­es ging mit Improvisie­rtem Hand in Hand. Genießer „klassische­n Wohlklangs“wurden ebenso bedient wie Freunde jazziger Schräge und Rhythmik.

Die Vielfalt der Spielsitua­tionen bot außer intensiven Dialogen und gemeinsame­n Gesten aller zudem jedem Musiker die Gelegenhei­t, solistisch in Erscheinun­g zu treten. Das Spektrum reichte von der wie eine Mandoline gezupften Geige bis hin zu den tiefen Tönen aus dem Trichter der raren Kontrabass­klarinette. Applaus für einen hochkaräti­gen Abend, der das Wesen der Sommermusi­k wie im Brennglas bündelte.

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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Das InZeit-Ensemble spielte am Freitag zur Eröffnung der Saarbrücke­r Sommermusi­k im Festsaal des Rathauses St. Johann vor begeistert­em P ublikum.

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