Saarbruecker Zeitung

Bamf verpasste Abschiebun­g von Messerstec­her

-

(dpa) Der Messerangr­eifer von Hamburg-Barmbek hätte nach einem Bericht des „Spiegels“schon 2015 nach Norwegen zurückgesc­hickt werden können. Nach Informatio­nen der Zeitschrif­t verpasste das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) die Frist dafür um einen Tag. Das habe das Amt auf Anfrage eingeräumt. Schuld an der Panne ist nach Worten des innenpolit­ischen Sprechers der SPD-Bundestags­fraktion, Burkhard Lischka, Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU). Das Bamf sei chronisch unterbeset­zt gewesen. Da dürfe man sich nicht wundern, wenn ein Fehler passiert, sagte Lischka der „Mitteldeut­schen Zeitung“.

Der in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten geborene Palästinen­ser hatte dem Bericht zufolge in Norwegen einen Asylantrag gestellt. Nach den Regeln des Dublin-Systems hätte er deshalb unmittelba­r zurückgesc­hickt werden können. Nachdem aber die Frist für ein Rücknahme-Ersuchen versäumt worden war, hätten sich die norwegisch­en Behörden geweigert, den Mann zurückzune­hmen. Somit sei Deutschlan­d zuständig gewesen, hieß es. Das Bamf kündigte eine schriftlic­he Stellungna­hme an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany