Liebevolle Vision der Zukunft
TV-KRITIK
Der Filmemacher John Webster verfasste einen Brief in Form eines Films an seine Urenkelin, die vermutlich erst in den 2060er-Jahren geboren wird. Die titelgebenden kleinen gelben Gummistiefel versinnbildlichen die Tatsache, dass wahrscheinlich viele Gegenden aufgrund des Klimawandels in Zukunft unter Wasser stehen werden und auch den Fußabdruck, den jeder von uns auf der Erde hinterlässt. Und genau darum ging es in dem liebevoll gemachten Beitrag „Little Yellow Boots“(gestern, 23.00 Uhr, ARTE), der von der Synchronstimme des Verfassers begleitet wurde und einen emotionalen Einblick in dessen Privatleben bot. Webster führte viele Interviews, u. a. mit Aktivisten und Forschern, die verdeutlichten, wie viel Einfluss jeder Einzelne von uns auf die Nachwelt hat, und wie wichtig es ist, sich dessen bewusst zu sein. Nur leider wurde neben dem permanent erhobenen Zeigefinger wenig an Möglichkeiten aufgezeigt, die der Mensch hat, um eben seinen Nachkommen eine bessere Welt zu bieten. Trotz dieser vergessenen Tipps regte das rührend verfasste Werk zum Nachdenken an und machte klar, wie wichtig und wertvoll die einzelnen Momente sind, aus denen man viel mehr machen kann. Blieb nur noch die Frage: Wie verlassen wir die Welt, in der wir leben, und was passiert, wenn wir nicht mehr da sind?