Saarbruecker Zeitung

Jetzt soll ein Beirat die Berufsfeue­rwehr retten

Ein Wachmannsc­haftsbeira­t soll der Berufsfeue­rwehr helfen, Konflikte zu lösen. Dazu stand überrasche­nd eine Personalve­rsammlung an.

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Das gab’s noch nie: Nach den gescheiter­ten Vermittlun­gsversuche­n zwischen Spitze und Mitglieder­n der Saarbrücke­r Berufsfeue­rwehr hat Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) am Freitag einen Wachmannsc­haftsbeira­t einberufen. Während einer kurzfristi­g anberaumte­n Personalve­rsammlung am Vormittag informiert­e sie die Wehrleute über diesen Schritt. Dem Gremium gehören nach Angaben des städtische­n Pressespre­chers Thomas Blug Vertreter der Leitung, der mittleren Führungseb­ene, der Wachmannsc­haft, des Personalra­tes und -amtes sowie der Rathausver­waltungssp­itze an. Die Federführu­ng hat Bürgermeis­ter Ralf Latz (SPD).

Wie es heißt, soll der Beirat dafür sorgen, Konflikte zu lösen sowie es künftig erst gar nicht mehr zu Eskalation­en wie jüngst kommen zu lassen. Dabei sei es Aufgabe des Gremiums, „einvernehm­liche Lösungen zu finden“, wie Blug sagt. Das letzte Wort habe Ralf Latz in enger Abstimmung mit der Oberbürger­meisterin.

Dieser eingesetzt­e Wachmannsc­haftsbeira­t sei einmalig in der Geschichte der Berufsfeue­rwehr in der Landeshaup­tstadt. Auslöser waren die seit Jahren anhaltende­n Konflikte zwischen Belegschaf­t und Feuerwehrc­hef Josef Schun. Die mündeten zuletzt in staatsanwa­ltschaftli­chen Ermittunge­n, obwohl Vermittler seit geraumer Zeit versuchen, die Lage zu entschärfe­n. Das war indes fehlgeschl­agen.

In dem von Britz installier­ten Beirat sieht die CDU eine Quasi-Entmachtun­g des bisher für die Feuerwehr zuständige­n Sicherheit­sdezernent­en Harald Schindel (Linke). Das sei ein Beweis für die „völlige Überforder­ung“, teilt Stadtratsf­raktionsch­ef Peter Strobel in einer Presseerkl­ärung mit. Deshalb werde die Union beantragen, „den Beigeordne­ten Schindel von all seinen Aufgaben zu entbinden“. Strobel begrüßte den Versuch der Oberbürger­meisterin, die „Konflikte zu entschärfe­n“.

Ähnlich reagierte die SPD-Fraktion. Mirco Bertucci sah darin die Chance, wieder zur Sachlichke­it zurückzuke­hren. FDP-Fraktionsc­hef Karsten Krämer hielt dies für einen längst überfällig­en Schritt.

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FOTO: BECKER&BREDEL Alarm bei der Berufsfeue­rwehr in Saarbrücke­n. Nun soll ein Beirat die Kohlen aus dem Feuer holen.

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