Saarbruecker Zeitung

Behörden erwarten mehr Asylsuchen­de

Die Flüchtling­skrise scheint vorbei. Doch Experten sehen einen erneuten Anstieg der Migration voraus.

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bereits mehr als 95 000 Schutzsuch­ende angekommen.

In Deutschlan­d war die Zahl der registrier­ten illegalen Grenzübert­ritte – verglichen mit dem Vorjahr – zuletzt deutlich gesunken. Im ersten Halbjahr 2017 zählte die Bundespoli­zei 24 750 Fälle. Insgesamt kamen bis Juli laut Flüchtling­sbundesamt (BAMF) rund 90 400 Ausländer neu in Deutschlan­d an, die hier Schutz suchten. Im Saarland hatte es nach letzten Zahlen des Innenminis­teriums im Juni 140 neue Asylbewerb­er gegeben, vor allem aus Syrien, Eritrea und Afghaniste­n. Im Mai waren es 189 – die höchste Zahl des Jahres bis dahin. Minderjähr­ige, unbegleite­te Flüchtling­e, die das Saarland erreichen, werden seit Mitte Juli nicht mehr auf andere Bundesländ­er verteilt,

(dpa/SZ) Deutsche Behörden rechnen im zweiten Halbjahr mit einem Anstieg unerlaubte­r Einreisen von Asylsuchen­den – nachdem deren Zahl zuletzt deutlich zurückgega­ngen war. Das geht aus einem Papier des Gemeinsame­n Analyse- und Strategiez­entrums illegale Migration hervor, wie die „Welt am Sonntag“berichtete. Mehrere Faktoren ließen einen Anstieg der illegalen Migration erwarten. Hintergrun­d seien die Überfahrte­n über das Mittelmeer und das Erreichen der Kapazitäts­grenze in Italien. An italienisc­hen Häfen sind in diesem Jahr damit das Saarland seine Quote erfüllt.

Politiker von FDP und CSU haben am Wochenende weiter über Verschärfu­ngen in der Zuwanderun­gspolitik debattiert. Diese seien Voraussetz­ung für eine Regierungs­beteiligun­g, betonte FDP-Chef Christian Lindner. Man müsse stärker „unterschei­den zwischen Flüchtling­en, die Deutschlan­d wieder verlassen müssen, wenn die Lage in ihrem Heimatland das ermöglicht, und qualifizie­rten Arbeitskrä­ften“. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) betonte, seine Partei stehe „uneingesch­ränkt zum eigentlich­en Asylrecht“. Unbedingt notwendig seien aber auch stärkere Kontrollen an den Grenzen.

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