Saarbruecker Zeitung

Der Norovirus geht um, Makwala glänzt im Nachsitzen

Läufer musste in Quarantäne und durfte nicht starten.

-

LONDON (sid) Bei der Leichtathl­etik-WM ist der Norovirus ausgebroch­en und hat die Teams in Aufruhr versetzt. Mindestens 30 Athleten und Betreuer haben mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, zwei Fälle von Norovirus wurden offiziell bestätigt. Die Betroffene­n leiden unter heftigem Erbrechen und Durchfall. Zentrum der Erkrankung ist das deutsche Teamhotel „The Tower“. Vier Athleten und einige Betreuer waren bereits Ende vergangene­r Woche erkrankt. Den Betroffene­n geht es laut DLV wieder gut. Die deutschen Speerwerfe­r wurden vorsichtsh­alber in einem anderen Hotel untergebra­cht.

Hart traf es dabei Isaac Makwala. Der Top-Sprinter aus Botswana galt als Medaillenk­andidat über die 200 und 400 Meter. Doch die IAAF verweigert­e Makwala am Montag den Start bei den Vorläufen über 200 Meter und setzte ihn wegen der Ansteckung­sgefahr unter Quarantäne. Nach deren Ablauf durfte er gestern Abend doch kurzfristi­g laufen: alleine auf Bahn 7. In seinem Extra-Vorlauf qualifizie­rte er sich in 20,20 Sekunden nachträgli­ch fürs Halbfinale. Dort wurde er unter dem Jubel der Fans nur zweieinhal­b Stunden später Zweiter (20,14) und qualifizie­rte sich tatsächlic­h fürs Finale.

Makwala war am Dienstagab­end trotz Quarantäne zum Finale über 400 Meter zum Stadion gekommen, doch die Offizielle­n ließen ihn nicht rennen. „Das ist nicht fair. Ich glaube fast, das ist Sabotage“, sagte er.

 ?? FOTO: SAMAD/AFP ?? Isaac Makwala erhielt aus medizinisc­hen Gründen ein Startverbo­t für die WM.
FOTO: SAMAD/AFP Isaac Makwala erhielt aus medizinisc­hen Gründen ein Startverbo­t für die WM.

Newspapers in German

Newspapers from Germany