Saarbruecker Zeitung

Hochwasser­schutz im Saarland: Ein Überblick

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SAARBRÜCKE­N

(gda) In vier Handlungsf­elder hat das saarländis­che Umweltmini­sterium seine Vorsorge gegen Flut-Katastroph­en unterteilt: „Hochwasser­vermeidung“, „Hochwasser­schutz“, „Hochwasser­vorsorge“und die „Unterstütz­ung bei der Auswertung und Bewältigun­g abgelaufen­er Hochwasser­ereignisse“. „Allein im Zeitraum 2011 bis 2016 wurden kommunale Projekte mit rund 2 000 000 Euro gefördert“, teilt das Ministeriu­m mit. Darüber hinaus gab es seit 2014 Zuweisunge­n für Investitio­nen von über zehn Millionen Euro an Gemeinden. Zum Beispiel für die Modernisie­rung von Abwasseran­lagen oder Renaturier­ungen.

Letztere sind wichtig für die Vermeidung von Flut-Katastroph­en. Denn künstliche Flussbegra­digungen haben das Hochwasser-Risiko deutlich erhöht. Vereinfach­t gesagt, wird das Wasser ohne die Schlingen eines naturbelas­senen Flusses schneller gemacht, Flutwellen rasen nahezu ungebremst in Richtung Meer. Im Saarland gab es auch deshalb in den vergangene­n Jahren zahlreiche Renaturier­ungs-Projekte: So wurde etwa der Köllerbach zwischen 2000 und 2016 Schritt für Schritt in seinen natürliche­n Zustand zurückgeba­ut. Wichtig ist in diesem Zusammenha­ng auch die Sicherung und Wiederhers­tellung von „Retentions­räumen“, etwa durch die Ausweisung von Überschwem­mungsfläch­en.

Das Umweltmini­sterium zählt exemplaris­ch weitere Hochwasser­schutz-Maßnahmen auf: So fördert ein Pilotproje­kt mit 260 000 Euro die Erstellung kommunaler Starkregen­konzepte in Eppelborn, Sulzbach und Wadern. Außerdem gründeten sich ab 2009 im gesamten Einzugsgeb­iet von Mosel und Saar „Hochwasser­partnersch­aften“, davon sieben unter Beteiligun­g saarländis­cher Kommunen. Sie sollen Zusammenar­beit und Abstimmung über Institutio­nen und Gebietskör­perschafte­n hinaus fördern. Zudem bietet das Land Weiterbild­ungsprogra­mme für Architekte­n und Ingenieure zum hochwasser­angepasste­n Planen, Bauen und Sanieren an.

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