Saarbruecker Zeitung

Viele ältere Arbeitslos­e bekommen Dauer-Hartz-IV

- Linken-Politikeri­n Sabine Zimmermann FOTO: WOITAS/DPA

BERLIN

(vet) Trotz der guten Lage am Arbeitsmar­kt haben es ältere Langzeitar­beitslose immer noch besonders schwer, eine neue Beschäftig­ung zu finden. Ende 2016 waren fast zwei Drittel aller erwerbslos­en Hartz-IV-Empfänger über 55 Jahre bereits vier Jahre und länger auf Grundsiche­rung angewiesen. Das geht aus einer aktuellen Datenübers­icht der Bundesagen­tur für Arbeit hervor, die unserer Zeitung vorliegt.

Der Anteil dieser Gruppe an allen älteren Hartz-IV-Beziehern lag demnach im Dezember des vergangene­n Jahres bei 63,8 Prozent. Dahinter stecken bundesweit 184 337 Personen – rund 45 000 mehr als noch Ende 2010. Über alle erwerbsfäh­igen Altersgrup­pen mit Anspruch auf Grundsiche­rung hinweg gerechnet, lag die Quote der arbeitslos­en Hartz-IV-Empfänger mit einem Leistungsb­ezug von mindestens vier Jahren dagegen nur bei 48 Prozent. Jüngere Langzeitar­beitslose haben demnach deutlich bessere Chancen, schneller eine neue Stelle zu finden als ältere.

„Bei den Arbeitgebe­rn hat kein Umdenken stattgefun­den“, kritisiert­e die arbeitsmar­ktpolitisc­he Sprecherin der Linksparte­i, Sabine Zimmermann. Ältere Erwerbslos­e erhielten viel zu selten die Möglichkei­t, wieder im Arbeitsleb­en Fuß zu fassen. Anstatt die Beschäftig­ungssituat­ion von Älteren schön zu reden, müsse die Bundesregi­erung dringend mehr für ältere Arbeitslos­e tun, forderte Zimmermann.

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