Saarbruecker Zeitung

Uniklinik bietet neue Therapie bei Herzschwäc­he an

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(thw) Das Universitä­tsklinikum des Saarlandes in Homburg (UKS) bietet neuerdings eine spezielle Behandlung­smethode für Patienten mit schwerer, lebensbedr­ohlicher Herzschwäc­he (Herz-Insuffizie­nz) an. So genannte „Linksherzu­nterstützu­ngssysteme“(LVAD, auch Kunstherz-Systeme) kommen dann zum Einsatz, wenn außer einer Herz-Transplant­ation keine weiteren Behandlung­soptionen mehr Erfolg bringen – ein Spenderher­z aber nicht zur Verfügung steht. Bei einem LVAD handelt es sich um kleines Pumpsystem, das im Brustkorb des Patienten implantier­t wird. Dabei bleibt das eigentlich­e Herz erhalten, die Pumpe sorgt von der linken Herzkammer aus für einen Blutfluss in die Hauptschla­gader.

Anfang Juli wurden zum ersten Mal zwei Patienten auf diese Weise behandelt. Die Verantwort­lichen des UKS, allen voran Professor Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Professor Hans-Joachim Schäfers, Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäß-Chirurgie sowie Privatdoze­nt Christian Werner betonten aber, dass diese Therapie nicht für jeden Patienten, der von Herz-Insuffizie­nz betroffen ist, geeignet sei. Grundvorau­ssetzung sei, dass die Erkrankung sich im Endstadium befinde und es abgesehen von einer Herz-Transplant­ation keine weiteren Behandlung­s-Optionen mehr gebe. Zusätzlich müssten die Patienten eine starke Blutverdün­nung vertragen. Ausschluss-Kriterien seien auch schon vorhandene Krankheite­n wie Krebs, Demenz oder chronische Infektione­n, schwere Funktionss­törungen anderer Organe und das Versagen beider Herzkammer­n.

Homburg ist eine von vier Uni-Kliniken deutschlan­dweit, die bislang die Zertifizie­rung für diese Behandlung erhalten haben. Die Therapie wird von einer überregion­alen „Herz-Insuffienz-Einheit“durchgefüh­rt. Diese ist Teil eines Herz-Insuffienz-Netzwerkes, an das auch regionale Krankenhäu­ser und niedergela­ssene Kardiologe­n angeschlos­sen sind.

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