Saarbruecker Zeitung

Wieder Probleme in Fessenheim

Das grenznahe Atomkraftw­erk im Elsass meldet einen Vorfall der Stufe eins.

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VON HÉLÈNE MAILLASSON

FESSENHEIM

Die französisc­he Atomaufsic­htsbehörde ASN hat dieser Tage wieder eine Nachricht aus dem Elsass bekommen. Im grenznahen Atomkraftw­erk (AKW) Fessenheim ist es vergangene Woche erneut zu einer Panne gekommen. Block 1 war im Juli planmäßig für einige Wochen herunterge­fahren worden, um Brennstäbe auszutausc­hen und Wartungsar­beiten am Reaktor auszuführe­n. Dabei bemerkten die Mitarbeite­r ein Kabel, das im Notfall vermutlich die Schließung einer Schleuse zum nuklearen Teil der Anlage verhindert hätte. Das Kabel wurde entfernt und somit war die Schließung der Schleuse sofort wieder möglich, teilte AKW-Betreiber EdF mit.

Die Vorschrift­en sehen dennoch vor, dass die Schleuse zu jeder Zeit schließbar sein soll, auch wenn der Reaktor nicht in Betrieb ist. Da über den Vorfall später als vorgeschri­eben informiert wurde, wurde er als Stufe eins der siebenstuf­igen internatio­nalen Skala gemeldet. EdF versichert­e, der Vorfall habe keine Auswirkung­en auf die Sicherheit des AKWs gehabt. Fessenheim ist der älteste Meiler Frankreich­s und soll 2019 geschlosse­n werden. Zurzeit wird dort gar kein Strom produziert. Block 1 wird planmäßig gewartet und Block 2 wurde vor mehr als einem Jahr herunterge­fahren, weil die Atomaufsic­htsbehörde das Prüfzertif­ikat für einen Dampfgener­ator entzogen hatte (wir berichtete­n).

Im AKW Cattenom in Lothringen wurde derweil Block 1 am Mittwoch wieder hochgefahr­en. Er stand einen Tag still, nachdem festgestel­lt worden war, dass ein Schutzscha­lter im nicht-nuklearen Teil der Anlage nicht verfügbar war.

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FOTO: SEEGER/DPA
Im Atomkraftw­erk im elsässisch­en Fessenheim konnte eine Schleuse zum Nuklearber­eich zeitweise nicht geschlosse­n werden. FOTO: SEEGER/DPA

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