Vetter mit Traumwurf ins Finale
Speerwerfer schleudert sein Gerät auf 91,20 Meter. Auch Röhler und Hofmann beim Endkampf dabei.
LONDON (sid) Der deutsche Rekordhalter Johannes Vetter (Offenburg) hat bei der Leichtathletik-WM in London gestern Abend mit einem Paukenschlag das Finale im Speerwurf (Samstag, 21.15 Uhr/ZDF und Eurosport) erreicht. Der 24-Jährige warf im ersten Versuch der Qualifikation grandiose 91,20 Meter und kam damit in die Nähe des Meisterschafts-Rekords des tschechischen Weltrekordlers Jan Zelezny aus dem Jahr 2001 (92,80 Meter). Vetter gelang zudem der weiteste Wurf in einer WM-Qualifikation überhaupt.
„Es hat sich im Einwerfen angekündigt“, sagte Vetter. „Ich kann nicht mit 80 Prozent werfen, daher dachte ich mir: alles drauf.“Der Ex-Saarbrücker, der mit seinen 94,44 Metern aus Luzern vom 11. Juli Nummer eins der Welt ist, blieb weit über der geforderten Finalweite von 83,00 Metern. Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) lieferte mit 83,87 Metern das Pflichtprogramm ab. Andreas Hofmann (Mannheim) kam auf 85,62 Meter. Damit sind alle drei Deutschen im Finale.
Über die 800 Meter rannte Christina Hering als Vorlauf-Fünfte ins Halbfinale. Im Hochsprung kam Marie Laurence Jungfleisch (Stuttgart) mit 1,92 Metern ins Finale. Alina Reh (Ulm) verpasste über 5000 Meter das Finale wie Rebekka Haase (LV Erzgebirge) über 200 Meter.
Weltmeisterin über 400 Meter Hürden wurde Kori Carter vor Dalilah Muhammad (beide USA) und Ristananna Tracey ( Jamaika). Im Dreisprung holte Christian Taylor (USA/17,68 Meter) Gold vor Will Claye (USA/17,63) und Nelson Evora (Portugal/17,19). Über 200 Meter siegte Ramil Guliyev (Türkei) knapp vor 400-Meter-Sieger Wadye van Niekerk (Südafrika) und Jereem Richards (Trinidad/Tobago). Isaac Makwala (Botswana) wurde nach seiner Quarantäne nur Sechster.