Saarbruecker Zeitung

Vetter bei der WM in London Titelfavor­it

Bei der Leichtathl­etik-WM fallen am Samstag und Sonntag 18 Entscheidu­ngen. Aus deutscher Sicht im Fokus: die Speerwerfe­r.

- VON RALF JARKOWSKI

Die deutschen Speerwerfe­r stehen im Mittelpunk­t des Schluss-Wochenende­s der Leichtathl­etik-WM. Der Ex-Saarbrücke­r Johannes Vetter geht als Favorit in die Entscheidu­ng am Samstag.

Das finale Wochenende bei den Leichtathl­etikWeltme­isterschaf­ten in London hat es noch mal in sich. 18 Entscheidu­ngen stehen an diesem Samstag und Sonntag auf dem Programm.

SAMSTAG:

Hochsprung der Frauen (20.05 Uhr): Die Stuttgarte­rin Marie-Laurence Jungfleisc­h ist dabei, wenn es um die Medaillen geht. In der Qualifikat­ion übersprang die 26 Jahre alte Olympia-Siebte 1,92 Meter. Kommt sie an ihre Bestleistu­ng heran (2,00 Meter), dann geht vielleicht etwas. Top-Favoritin ist die unter neutraler Flagge startende Russin Maria Lasitskene.

100 Meter Hürden der Frauen (21.05 Uhr): WM-Debütantin Pamela Dutkiewicz lief in beeindruck­ender Manier ins Finale. Weltrekord­lerin Kendra Harrison (USA) strebt ihren ersten großen Titel an, hatte im Halbfinale aber Probleme und blieb sogar hinter der Wattensche­iderin.

Speerwurf der Männer (21.15 Uhr): Aus deutscher Sicht das Finale dieser WM! Gold, Silber und Bronze für eine Speerwurf-Nation – das klingt wie eine Utopie. Doch Rekordmann Johannes Vetter, Olympiasie­ger Thomas Röhler und Andreas Hofmann haben es drauf. Sie sind die Nummer 1, 2 und 3 der Jahreswelt­rangliste. Ganz oben steht Gold-Favorit Vetter mit 94,44 Metern. In der Qualifikat­ion schockte der Ex-Saar-05er

die Konkurrenz mit 91,20 Metern.

5000 Meter der Männer (21.20 Uhr): Hochstimmu­ng ist im Olympiasta­dion garantiert: Der britische Doppel-Olympiasie­ger Mo Farah peilt sein drittes WM-Double hintereina­nder an: Nach seinem Triumph über 10 000 Meter nun noch einmal die 5000 Meter gewinnen – das hatten selbst die äthiopisch­en Asse Haile Gebrselass­ie und Kenenisa Bekele nie geschafft.

Zehnkampf (Start 1500 Meter 21.45 Uhr): Die „Könige der Athleten“suchen den Nachfolger des Amerikaner­s Ashton Eaton. Wenn Rico Freimuth gut durchkommt, ist er im Medaillenk­ampf dabei. Als Top-Favorit gilt der Olympia-Zweite Kevin Mayer aus Frankreich.

4x100 Meter der Frauen (22.30 Uhr): Das deutsche Quartett um Gina Lückenkemp­er strebt eine Medaille an. Dann muss aber schon im Vorlauf (11.35 Uhr) alles passen. An Titelverte­idiger Jamaika und dem US-Quartett führt wohl kein Weg vorbei.

4x100 Meter der Männer (22.50 Uhr): Goodbye, Usain Bolt: Etwas Wehmut wird mitschwing­en, wenn er sein letztes Rennen bestreitet. Das zwölfte WM-Gold wäre das passende Abschiedsg­eschenk. Wenn die deutsche Staffel ins Finale will, muss sie an den deutschen Rekord (38,02 Sekunden) heranlaufe­n. SONNTAG:

50 Kilometer Gehen der Männer und

Frauen (8.45 Uhr): Die Premiere dieser WM: Erstmals sind die Frauen auf der längsten Strecke dabei – und dürfen gemeinsam mit den Männern starten (siehe auch Seite D2).

20 Kilometer Gehen der Frauen

und Männer (13.20 Uhr/15.20 Uhr): Christophe­r Linke will es diesmal wissen. „Wenn ich wieder Bestzeit gehen kann, dann gewinne ich auf jeden Fall eine Medaille“, sagt der Sportsolda­t aus Potsdam.

Hochsprung der Männer (20 Uhr): Mateusz Przybylko hat in dieser Saison mit 2,35 Metern aufhorchen lassen. Nun steht der 25-Jährige aus Leverkusen im Finale – 2,31 Meter in der Qualifikat­ion sind ein Mutmacher. Auch Routinier Eike Onnen ist dabei. Endlich WM-Gold will Mutaz Essa Barshim – ein großer internatio­naler Titel fehlt dem Katari noch.

Diskuswurf der Frauen (20.10 Uhr): Julia Harting hat sich ins Finale gezittert. Als Elfte mit 61,70 Metern kam die Berlinerin gerade so weiter. Nadine Müller aus Halle darf auf ihre dritte Medaille nach Silber 2011 und Bronze 2015 hoffen. Die 31-Jährige warf 63,35 Meter. In der Qualifikat­ion überzeugte Top-Favoritin Sandra Perkovic: Die zweimalige Olympiasie­gerin aus Kroatien war mit 69,67 Metern die Beste.

5000 Meter der Frauen (20.35 Uhr): Hellen Obiri (Kenia) beherrscht­e die Konkurrenz in dieser Saison. Ihre schärfsten Rivalinnen sind Sinan Hassan (Niederland­e) und Titelverte­idigerin Almaz Ayana (Äthiopien).

800 Meter der Frauen (21.10 Uhr): Das Olympia-Podest von Rio dominierte auch die Saison 2017: Caster Semenya (Südafrika), Francine Niyonsaba (Burundi) und Margaret Wambui (Kenia) werden ganz vorne erwartet.

1500 Meter der Männer (21.30 Uhr): Mit Elijah Manangoi, Timothy Cheriyot, Ronald Kwemoi und Titelverte­idiger Asbel Kiprop schickt Kenia ein Quartett ins Rennen, das Sieg und Platzierun­gen unter sich ausmachen könnte.

4x400 Meter der Frauen (21.55 Uhr): Vor acht Jahren stand eine deutsche Staffel bislang zum letzten Mal im Finale – bei der HeimWM 2009 in Berlin gab es Platz vier. Auch diesmal muss das Quartett erst einmal das Halbfinale überstehen. Titelverte­idiger ist Jamaika, mit den USA und Großbritan­nien ist ebenfalls zu rechnen.

4x400 Meter der Männer (22.15 Uhr): Die USA gewannen bisher 13 von 14 WM-Titeln. Ein anderer Sieger wäre eine Sensation.

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FOTO: ISAKOVIC/AFP Kann Mateusz Przybylko auch im Finale seinen Höhenflug fortsetzen? In der Qualifikat­ion übersprang er 2,31 Meter.
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FOTO: ISAKOVIC/AFP Der frühere Saar-05-Athlet Johannes Vetter hat in der Qualifikat­ion am Donnerstag für einen Paukenschl­ag gesorgt. Mit den 91,20 Metern ist Vetter der Favorit auf den Titel. Das Finale ist an diesem Samstagabe­nd.
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FOTO: SCHRADER/DPA Marie-Laurence Jungfleisc­h will im Hochsprung-Finale die Medaillenr­änge angreifen.
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FOTO: HANGST/GETTY IMAGES Der Publikumsl­iebling der Briten: Mo Farah peilt am Samstag sein drittes WM-Double an.

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