Saarbruecker Zeitung

Deutschlan­d-Rallye startet in Saarbrücke­n

Die Deutschlan­d-Rallye startet in Saarbrücke­n mit einer spektakulä­ren Wertungspr­üfung auf der Wilhelm-HeinrichBr­ücke. Das Großereign­is sorgt einerseits für Sperrungen, anderersei­ts für einen großen Werbeeffek­t für die Stadt.

- VON MARCUS KALMES

SAARBRÜCKE­N „Och nein. Nicht schon wieder“, sagen viele mit Blick auf die Sperrungen. Das Saar-Spektakel ist gerade erst vorbei, schon folgt am kommenden Donnerstag das nächste Großereign­is. Die ADAC-Deutschlan­d-Rallye startet um 19 Uhr in Saarbrücke­n. Die Verkehrsad­er Wilhelm-Heinrich-Brücke, Straßen drumherum und die Autobahnab­fahrten sind dann gesperrt (siehe Infografik). Das sorgt vermutlich von Mittwoch bis Freitag für Verkehrspr­obleme.

Großverans­taltungen mitten in den Städten — Ärgernis oder Segen? „Die Rallye ist ein touristisc­her Glückfall und ein Höhepunkt für das Saarland“, sagt Frank Hohrath, Geschäftsf­ührer des Hotel- und Gaststätte­nverbands Saarland, mit Blick auf Buchungsza­hlen in Hotels. Oberbürger­meisterin Charlotte Britz erklärt mit Blick auf den Wert einer solchen Veranstalt­ung für Saarbrücke­n: „Wir erwarten 15 000 bis 20 000 Besucher zum Prolog in Saarbrücke­n. Es werden Motorsport-Fans eigens zu diesem Zweck anreisen, die die Landeshaup­tstadt ansonsten unter Umständen nicht besucht hätten.“

Die Vorfreude auf das Großereign­is ist bei vielen riesig. Denn rund um den spektakulä­ren WMLauf mitten in der Stadt auf einer Brücke wird einiges geboten. Verkehrsve­rein, Tourismusg­esellschaf­t, City-Marketing — alle legen sich ins Zeug. Für Touristen gibt es extra Kurzstadtf­ührungen. Eine Nostalgieb­ahn fährt kostenlos durch die City. „Die Zuschauer sind mitten im Geschehen“, verspricht Günter Jung vom ADAC: „Das ganze Gelände ist offen.“Der Tblisser Platz am Theater und die Grünfläche an der Saar verwandeln sich am Donnerstag ab 15 Uhr und bis 22 Uhr, wenn der letzte Starter ins Ziel kommt, in eine Motorshow mit Angeboten für die ganze Familie, teilt der ADAC mit.

„Auf der Brücke gibt es 5000 kostenlose Stehplätze“, erklärt Jung: „Und 550 Plätze auf Tribünen.“Ein Ticket für eine Tribüne kostet 20 Euro und kann am Donnerstag ab 15 Uhr dort gekauft werden. Was ist, wenn die Brücke überfüllt ist? „Auf dem Tblisser Platz wird es eine 60 Quadratmet­er große Videowand geben, auf der das Rennen live gezeigt wird“, sagt Jung, der mit 10 000 Fans rechnet. Die Alte Brücke dürfe aus Sicherheit­sgründen nicht als Zuschauerb­ereich genutzt werden. Sicherheit­sleute passen auf, dass darauf niemand stehen bleibt. Das kann man an der Schlossmau­er. Dagegen sind umliegende Hochhäuser als Aussichtsp­unkte tabu. 200 Streckenpo­sten und Sicherheit­sleute samt Orga-Personal sind laut Jung im Einsatz, um aufzupasse­n.

Das man Großverans­taltungen managen kann, hat die Stadt bewiesen. Britz sagt: „Mit mehr als 3000 Veranstalt­ungen im Jahr ist Saarbrücke­n die Event- und Kultur-Stadt des Saarlandes.“Viele Städte versuchen, sich mit Sportveran­staltungen noch besser zu präsentier­en. Gibt es auch für Saarbrücke­n ein solches Konzept? Britz sagt: „Die Landeshaup­tstadt lockt alleine mit dem Saar-Spektakel und dem Altstadtfe­st mehr als eine halbe Million Menschen in die Stadt.“Und sie biete hochwertig­e Kulturvera­nstaltunge­n. Saarbrücke­n sei in Sachen Einkauf samt Gastronomi­e eine Stadt der kurzen Wege. Diese Aspekte stünden im Zentrum der Vermarktun­g Saarbrücke­ns.

Das scheint zu funktionie­ren. „2016 konnten wir zum vierten Mal in Folge mehr Gäste als zuvor begrüßen. 324 000 Besucher sind nach Saarbrücke­n gekommen. Es gab 544 637 Übernachtu­ngen. Seit 2010 sind das Steigerung­en von rund 80 000 Gästen und etwa 108 000 Übernachtu­ngen“, sagt Britz, die darauf verweist: „Der Veranstalt­ungskalend­er in der Innenstadt ist bereits mehr als gut gefüllt. Jede Großverans­taltung stellt einen Balanceakt dar. Es gilt zwischen einzelnen Interessen­gruppen auszugleic­hen. Jede Straßenspe­rrung führt zu Problemen für Händler, Berufspend­ler oder Anlieger. Dies gilt es bei der Planung von Großverans­taltungen zu berücksich­tigen.“Und: Man verfolge nicht das Ziel, Saarbrücke­n als Sportstadt zu vermarkten. St. Wendel habe sich da etabliert.

Busse werden vom 16. August, 20 Uhr, bis 18. August, 5 Uhr, umgeleitet. Der Abschnitt Hansahaus, Wilhelm-Heinrich-Brücke, Rathaus samt Gegenricht­ung ist gesperrt. Die Haltestell­en Rathaus, Johanneski­rche, Rabbiner-RülfPlatz und teilweise Hansahaus werden nicht angefahren. Alle Linien (außer 126 und 129) fahren über den Hauptbahnh­of, teilt die Saarbahn mit.

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FOTO: IMAGO WM-Spitzenrei­ter Thierry Neuville aus Belgien und 92 weitere WM-Fahrer sind auf dem Weg nach Saarbrücke­n. Dort wird am Donnerstag die Deutschlan­d-Rallye gestartet.

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