Saarbruecker Zeitung

Saisonschl­uss-Schnäppche­n sind beliebt

Sommerschl­ussverkauf, kurz SSV: Offiziell gibt es ihn nicht mehr. Dennoch, viele Geschäfte reduzieren zum SaisonEnde ihre Preise. In einer nicht repräsenta­tiven Online-Umfrage haben wir Leserinnen und Leser der SZ gefragt, was sie vom SSV halten.

- VON DORIS DÖPKE

SAARBRÜCKE­N/SULZBACHTA­L Ältere Menschen in Saarbrücke­n, Kleinblitt­ersdorf und im Sulzbachta­l werden sich lebhaft erinnern an frühere Saison-Schlussver­kaufs-Zeiten. Da gab es feste, bundesweit einheitlic­he Termine für die Schlussver­käufe im Sommer und Winter. Schon am Wochenende vor dem Start hatten die Läden ihre Schaufenst­er mit den Schnäppche­n dekoriert. In vielen Familien führte dann der Sonntagssp­aziergang in die Geschäftss­traßen, mit Block und Stift in der Hand und der Frage im Kopf: Wo gibt’s das ideale Kleid, den Mantel, das Paar Schuhe für uns zum wirklich allergünst­igsten Preis? Am Montagmorg­en stand man früh, schon vor der Öffnungsze­it, im Gedränge vor der Ladentür. Und sobald die aufging, stürmten Kunden in Massen die Ständer, Regale, Tische mit den Superschnä­ppchen.

Vorbei, seit 2004 sind Saison-Schlussver­käufe nicht mehr gesetzlich geregelt. Natürlich gibt es sie immer noch, vor allem Mode ist ja Saison-Ware; und viele Läden sind beim altbekannt­en Namen „SSV“geblieben. Was bedeutet er für die Kunden? Wir haben Leserinnen und Leser der SZ online danach gefragt. An unserer nicht repräsenta­tiven Umfrage haben sich 298 Menschen aus Saarbrücke­n, Kleinblitt­ersdorf und dem Sulzbachta­l beteiligt.

Die Lust auf Schnäppche­n, das zeigt unser Stimmungsb­ild recht gut, ist geblieben: Insgesamt 55 Prozent der Befragten (165 Personen) finden den SSV „sehr interessan­t“oder „interessan­t“. Nur elf Prozent schauen völlig desinteres­siert auf den Schlussver­kauf. Und 93 Prozent unserer Umfrage-Teilnehmer (276 Menschen) haben selber schon mal bei SSV-Waren zugegriffe­n. Wobei die Mehrheit unter ihnen, insgesamt 60 Prozent, das nur ab und zu mal getan hat: 17 Prozent haben „ganz selten“Schlussver­kaufs-Schnäppche­n erworben, 43 Prozent „gelegentli­ch“. Immerhin 29 Prozent der Befragten sagen, dass sie „häufig“SSV-Ware kaufen. Und nur elf Prozent zählen sich zu den Stammkunde­n, die „eigentlich immer“im Schlussver­kauf das Portemonna­ie öffnen.

Welche Produkte sollten zum Saisonschl­uss verbilligt angeboten werden? Bei dieser Frage waren mehrere Antworten möglich, die Teilnehmer haben sie genutzt. Kleidung und Schuhe liegen bei den Nennungen vorne. Mit etwas Abstand folgen Sportartik­el, mit großem Abstand Haushalts-Dinge und Möbel. Einige Befragte haben unsere Liste um Garten- und Freizeitar­tikel ergänzt, auch Unterhaltu­ngselektro­nik und Spiele werden genannt. Und 94 Mal findet sich das Votum, es solle gar keine Einschränk­ungen geben.

Früher hieß es, es würden extra SSV-Waren hergestell­t und verkauft, quasi als Lock-Angebote. Glauben unsere Umfrage-Teilnehmer das? Da sind die Meinungen geteilt. Nein, sagen 37 Prozent. Ebenso viele sagen: Ja, es gibt derlei SSV-Produkte. Die übrigen Befragten haben „weiß nicht“angeklickt.

Zum Schluss wollten wir wissen, was Leserinnen und Leser zur Sprache der Schnäppche­n-Anbieter meinen. „Sale“liest man heute allerorten – wie kommt das an als Signal für Sparangebo­te? Ziemlich viele Umfrage-Teilnehmer können’s nicht leiden: Insgesamt 46 Prozent (136 Menschen) finden den Anglizismu­s „schlecht“oder „sehr schlecht“. 24 Prozent ist’s egal. 25 Prozent finden das englische Wort „gut“, für fünf Prozent ist es „sehr gut“; die Zustimmung hält sich mit insgesamt 30 Prozent also in Grenzen.

Es wäre sehr spannend, nachzusehe­n, ob es da Unterschie­de zwischen den Generation­en gibt. Allerdings lässt unsere Umfrage dazu leider keine Rückschlüs­se zu – wie schon gesagt, ist sie nicht repräsenta­tiv.

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ARCHIVFOTO: ANGELIKA FERTSCH Was gibt’s günstiger zum Ausklang des Sommers? Hier studiert eine junge Frau ein Schlussver­kaufs-Schaufenst­er.

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