Saarbruecker Zeitung

Hauptsache, der Rubel rollt

Klinikschl­ießung Wadern

- Helga Raschke, Wadern

Die Marienhaus GmbH kann für die Schließung ihres Krankenhau­ses in Wadern mit einer millionens­chweren Förderung durch die öffentlich­e Hand rechnen. Aus dem bundesweit­en Strukturfo­nds stehen für das Saarland, damit man Krankenhäu­ser schließen kann, aus Mitteln der gesetzlich­en Kassen sechs Millionen Euro bereit. Damit diese Mittel fließen, muss das Saarland nochmals sechs Millionen dazugeben. Das sind zwölf Millionen, die für die Schließung der vorgesehen­en zwei Krankenhäu­ser verwendet werden sollen: Wir Bürger zahlen für unsere eigene Unterverso­rgung im Nordsaarla­nd mit unseren Beiträgen. Das hätte ich meiner Arbeitgebe­rin früher mal vorschlage­n sollen: Sie zahlt mein Monatsgeha­lt weiter, damit ich zuhause bleibe, und das Arbeitsamt schenkt mir die gleiche Summe zusätzlich, weil es der Gesetzgebe­r so gewollt hat. Schizophre­ner geht es nicht mehr. Großes entsteht im Kleinen, nur im Hochwald nicht. Dort entsteht aus Kleinem (Krankenhau­s) ein großes Nichts. Mist bleibt Mist, auch wenn er in einer Schubkarre gefahren wird. Politiker aller Couleur denken oft nur in Legislatur­perioden. Mit der ungerechte­n Handhabung des Bettenplan­es vernachläs­sigt die Politik in verantwort­ungsloser Weise etwa ein Fünftel der Landesfläc­he. Liebe Marienhaus GmbH, suchen Sie sich einen passendere­n Namen für Ihr Wirtschaft­sunternehm­en. Der Name Maria klingt wie Hohn. Die Gottesmutt­er war eine fürsorglic­he, barmherzig­e und aufopferun­gsvolle Frau und hat mit Ihrer KSG (Krankenhau­s-Schließung­s-Gesellscha­ft) nicht das Geringste gemein. Die Hauptsache ist, der Rubel rollt.

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