Worauf es bei einem Mietwagen ankommt
MÜNCHEN/STUTTGART (dpa) Wer im Urlaub andere Städte und Landschaften erkunden, entlegene Traumstrände suchen oder gar eine Rundreise unternehmen möchte, kommt um einen Mietwagen oft nicht herum. Doch wie findet sich ein gutes und günstiges Auto? ADAC und Auto Club Europa (ACE) geben Tipps – und Experten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Anwaltvereins (DAV) weisen auf Tücken hin.
Frühzeitig buchen: Wer zeitig vor dem Urlaub von zu Hause aus bucht, kann Angebote und Konditionen in Ruhe sichten und muss das nicht unter Druck am Flughafenschalter oder in einem kleinem Strandbüro tun. Frühbucher vermeiden zudem hohe Preise und sichern sich Wunschkategorien oder Extras wie ein Navigationssystem. Vor der Buchung gilt jedoch: Ausgiebig online vergleichen. Direktanbieter, Broker und Vergleichsportale sorgen für Konkurrenz und günstige Preise. Unterschiede von fast 150 Prozent für vergleichbare Autos sind möglich, hat eine ACEStichprobe ergeben.
Bestmöglich absichern: Die Experten raten zur Vollkaskoversicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Vorsicht ist bei Worthülsen wie Premium-Versicherungsschutz geboten. Eine „richtige“Vollkasko ohne Selbstbeteiligung bedeutet: Der Kunde geht im Schadensfall nicht in Vorleistung. Broker machen häufig günstigere Angebote mit einer eigenen Versicherung für die Kosten der Selbstbeteiligung. Im Schadensfall muss der Kunde erst einmal bis zur Höhe der Selbstbeteiligung selbst aufkommen. Dazu wird der auf der Kreditkarte geblockte Kautionsbetrag herangezogen. Die Summe wird später vom Broker erstattet. Das kann aber dauern, von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. In vielen Angeboten ist etwa die Erstattung von Schäden an Glas, Felgen und Reifen ausgeschlossen. Diese sollten aber mitversichert sein.
Ausreichende Haftpflicht: In einigen Ländern reicht die Mindestsumme der Haftpflicht nach einem Unfall womöglich für die Ansprüche der Geschädigten nicht aus. Sie sollte mindestens eine Million Euro betragen, einige Experten raten zu wenigstens zwei oder besser gleich zu 7,5 Millionen Euro. Einige Autofahrer sind aber im Rahmen ihrer eigenen Kfz-Haftplicht durch die sogenannte Mallorca-Police auch im Ausland geschützt. Diese übernimmt etwaige Deckungslücken.
Freie Fahrt und Zusatzfahrer: Unbegrenzte Inklusivkilometer sind ratsam und oft üblich. Denn wer sonst mehr Kilometer fährt, muss mit hohen Extrakosten rechnen. Soll es einen zweiten Fahrer geben, gilt es, vor der Reise nach entsprechenden Angeboten zu suchen. Sonst muss der weitere Fahrer beim Vermieter vor Ort teuer dazugebucht werden. Um Geld zu sparen, sollten Reisende auch Zubehör, etwa Kindersitze, selbst mitbringen.
Auf Tankregelung achten: Am kundenfreundlichsten ist: Vollgetankt mieten und auch so wieder abgeben. So müssen Reisende am Ende keinen Sprit verschenken, wenn sie die erste Tankfüllung gekauft und es am Ende nicht geschafft haben, den Tank leerzufahren. Rückerstattungen für Restsprit im Tank gibt es von den Vermietern in aller Regel nicht.