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Marjan Vahdat: „Serene Hope“(Kirkelig Kulturverksted/Indigo) Nicht jeder weiß, dass es seit 1979 für iranische Sängerinnen verboten ist, in ihrer Heimat vor Männern aufzutreten. Großartigen Stimmen mit Ambition bleibt deshalb nur die Flucht. Dieses Album wurde in einer Osloer Kirche aufgenommen – was hervorragend zu Vertonungen orientalischer Poeme passt. Traditionelle Instrumente (Duduk, Oud), Bass und Percussion grundieren Weisen, welche ihre Macht insbesondere durch Vahdat’s würdevollen, unglaublich sehnsüchtigen Gesang entfalten. Ein Blick auf die ins Englische übersetzten Texte (Beispiel: „My beloved, you changed the strange land into a hometown“) belegt: Heimat ist nicht nur viel Arbeit, sondern hat auch mit Gastfreundschaft und Liebe zu tun. alh
Elliott Murphy: „Prodigal Son“(Blue Rose Records) Das Debüt-Album dieses amerikanischen Singer/Songwriters gilt zurecht als Kult. Es hieß „Aquashow“, erschien vor 44 Jahren und wurde jüngst vom nunmehr 67-jährigen neu eingespielt. Mehr als 30 Alben später gilt der optisch als Tom Petty-Bruder durchgehende Mann weiterhin als verlässliche Größe, kein Werk geriet mies, großartig aber auch nur noch wenige. Eine gewisse Routine auf „okayem“Niveau ist jedenfalls unschwer zu überhören. Wer diese zu schätzen weiß, hat gewiss einmal mehr Freude an Murphy’s delikatem Saiten-Spiel nebst seiner versöhnlichen Stimme, an seinem Sohn Gaspard (Bass, E- Gitarre), Olivier Durand (Slide Gitarre, Dobro) und Schlagzeuger Alan Fatras. alh