Der Ausbau der Saarland-Therme gerät ins Stocken
Die Bäderlandschaft feiert fünfjähriges Bestehen und soll aufgrund des Besucherandrangs bald erweitert werden. Alle warten auf die Zustimmung der EU.
KLEINBLITTERSDORF Ein Hauch von Orient inmitten von Streuobstwiesen und Buchenwäldern kommt bei Saarländern und Franzosen gut an. Das zeigen die Besucherzahlen der Saarland-Therme im Bliesgau. Am 2. September feiert das Thermalbad in Rilchingen-Hanweiler sein fünfjähriges Bestehen. Auf 160 000 Gäste hatte man gehofft, um allein die Kosten zu decken. Im vergangenen Jahr strömten laut Geschäftsführer Andreas Schauer knapp 300 000 Gäste in die Therme. Auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) streifte trotz Wahlkampf-Terminen kurz durch die Bäderlandschaft. „Die hohen Besucherzahlen und die zahlreichen Auszeichnungen belegen das überzeugende Konzept des Betreibers. Unser Land braucht solche klugen Investitionen mit Entwicklungspotenzial“, sagte sie.
Um des Besucheransturms Herr zu werden und Wartezeiten zu vermeiden, gibt es Pläne, die Therme deutlich zu vergrößern. Rund 700 Besucher sollen die Sauna- und Bäderlandschaft nutzen können. Derzeit können nur 430 Gäste eingelassen werden. „Defizite“, wie Schauer den zu kleinen Umkleide- und Rezeptionsbereich nennt, sollen ebenfalls „ausgemerzt“werden. Nach SZ-Informationen ist für die Erweiterungen der Saarland Therme ein zweistelliger Millionenbetrag eingeplant.
Erweitert kann allerdings erst werden, wenn der private Partner, die Schauer und Co. GmbH, das Objekt kauft. Derzeit befindet sich die Saarland Therme noch im Eigentum der Saarland Therme Resort Rilchingen (STRR), bestehend aus der Gemeinde Kleinblittersdorf, des Regionalverbandes, des Landes sowie des Gemeindeverbandes Saargemünd. Alle Parteien sind sich laut Schauer über den Verkauf der Therme einig. Und schon zu Beginn der Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Projektgesellschaft und dem privaten Partner sei klar gewesen, dass spätere Erweiterungen und Investitionen aus privater Hand finanziert würden. Einziges Problem: Die Zustimmung der EU fehlt für den Verkauf. Die hatte den Bau des touristischen „Leuchtturmprojektes“mit Fördermitteln unterstützt. Bis Oktober soll laut der Betriebsleiterin der Therme, Lisa Schors, die Entscheidung fallen. Eine Frist habe die Fördermittelkommission schon verstreichen lassen. Ohne die Zustimmung der EU gerät der Ausbau der Therme ins Stocken.
Auch in der direkten Umgebung der Saarland Therme sind weitere Angebote für Besucher geplant. Seit mehreren Jahren ist ein Hotelbau für Übernachtungsgäste im Gespräch. „Wir befinden uns aktuell in guten Gesprächen mit möglichen Investoren und Betreibern, ohne dass gegenwärtig eine konkrete Aussage zum Stand der Verhandlungen gegeben werden kann“, erklärt Heinz Peter Klein, der Geschäftsführer der öffentlichen Projektgesellschaft STRR. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es dennoch: In direkter Nähe zu den Thermen gibt es 60 Wohnmobil-Stellplätze. Zudem wird am 3. Oktober das „Armadilla-Glamping-Resort“eröffnet, eine Art Luxus-Campingplatz.