Tot oder lebendig
Saarbrücken ist die tollste Stadt überhaupt, hat Oberbürgermeisterin Charlotte Britz diese Woche gesagt. Das ist wenig überraschend, als Oberbürgermeister würde ich das auch sagen. Damit das so bleibt, braucht es aber eine lebendige Innenstadt. Und die lebt neben einer ansprechenden Architektur, Grünflächen, sportlichen und kulturellen Veranstaltungen eben auch vom Handel. Nicht zuletzt deshalb hat die Landeshauptstadt die Online-Plattform www.einkaufen. saarbruecken.de ins Leben gerufen, wo man sich über das Angebot der Saarbrücker Einzelhändler im Detail informieren kann. Online suchen – offline kaufen ist der Gedanke dahinter, damit der stationäre Handel in der Innenstadt gestärkt wird und die Stadt selbst zum Erlebnisort wird, wo man sich gern aufhält. Tatsache ist aber, dass der Online-Handel rasant zunimmt. Wenn wir alle aber nur noch online kaufen, machen die Läden in der Stadt dicht. Und eine Innenstadt, die tot ist, bleibt tot. Da geht keiner mehr hin. Was tun? Sinnvoll wäre es, die Angebote in Saarbrücken zu vernetzen, seien es Waren oder Dienstleistungen. Einer der größten Publikumsmagneten im Saarland mit zuletzt 250 000 Besuchern im Jahr ist die Völklinger Hütte. Die meisten kamen von außerhalb. Warum nicht jedem, der eine Eintrittskarte dafür kauft, automatisch einen Rabatt auf Waren und Dienstleistungen in Völklingen und Saarbrücken einräumen, sei es im Restaurant, Hotel oder Einzelhandel? Warum nicht umgekehrt jedem, der in Saarbrücken einkauft, einen Rabatt für das Weltkulturerbe oder andere kulturelle Einrichtungen geben? Man könnte sogar überlegen, ob solch eine Kooperation mit dem Centre Pompidou in Metz Sinn macht. Höchste Zeit, dass sich Gastronomen, Hoteliers, Händler und Kulturschaffende an einen Tisch setzen.