Saarbruecker Zeitung

Nils Cuccu, der Schreck der Sportfreun­de

Bübingen hat Köllerbach zu Gast. Die Serie spricht für den SV: In den letzten vier Heimspiele­n gegen die Sportfreun­de gab es keine Niederlage.

- VON DAVID BENEDYCZUK

BÜBINGEN Der Trend spricht gegen den Fußball-Saarlandli­gisten SV Bübingen: Die Mannschaft von Trainer Martin Peter hängt als 15. im unteren Tabellendr­ittel fest. Sechs Zähler aus sechs Partien sind nicht gerade üppig. Beim nächsten Gegner sieht es besser aus. Vor dem vergangene­n Spieltag waren die Sportfreun­de Köllerbach mit elf Punkten Spitzenrei­ter, ehe sie beim VfB Dillingen mit 1:3 (1:2) die erste Saisonnied­erlage kassierten. Dennoch ist Köllerbach an diesem Sonntag um 15 Uhr in der Partie in Bübingen der Favorit. Vielleicht aber auch nicht. Denn für die Sportfreun­de war im Meerwaldst­adion

Robin Vogtland zuletzt wenig zu holen: vier Spiele, drei Niederlage­n, ein Remis.

Im April 2015 traf Davit Bakhtadze zur Köllerbach­er Führung, ehe Achmed Taher Bübingen in der Nachspielz­eit ein 1:1 rettete. Ansonsten lautete die Formel: Trifft Cuccu, siegt Bübingen. Das war erstmals im September 2013 der Fall, als Angreifer Nils Cuccu zwei Tore zum 4:0-Erfolg beisteuert­e. Auch beim 5:3 im Dezember 2015 knipste der Franzose doppelt, ehe der 28-Jährige sich im vergangene­n April beim 3:2 mit einem Tor begnügte.

Dass sie Topmannsch­aften wie den Vorjahresd­ritten Köllerbach besiegen können, bewiesen Cuccu und Co. vor zwei Wochen, als sie Titelkandi­dat Dillingen damals von der Tabellensp­itze stießen. Der 4:3-Sieg war einer der wenigen Lichtblick­e in dieser Saison. Cuccu erzielte das 3:1, womit er saisonüber­greifend im zehnten Liga-Spiel in Folge zumindest ein Mal getroffen hatte. Erst vergangene­n Samstag bei der 3:5-Niederlage beim VfL Primstal endete diese Serie.

Robin Vogtland sehnt derweil das Ende seiner persönlich­en Durststrec­ke im Bübinger Meerwald-Stadion herbei. „In meiner Karriere habe ich dort immer verloren. Es ist verdammt unangenehm, in Bübingen zu spielen. Du bekommst dort Torchancen, aber du musst auch verteidige­n“, sagt Köllerbach­s Spielertra­iner. Vogtlands „Meerwald-Fluch“begann im erstem Aktivenjah­r mit einer 0:2-Niederlage mit 1. FC Saarbrücke­n II und setzte sich dann in Köllerbach fort. „Das nervt mich so langsam“, sagt der 27-Jährige.

Nur wenige Tage jünger und ebenfalls im Trainerges­chäft tätig ist Michael Löber. Bübingens Verteidige­r ist seit kurzem Nationaltr­ainer der U 14 Luxemburgs. Dafür muss er beim SV kürzertret­en. Löber kann nur freitags trainieren und versucht, bei den Spielen am Wochenende so gut es geht zu helfen. Nach drei Einsätzen über 90 Minuten war er zuletzt nur noch Teilzeitkr­aft. „Es fällt mir schwer, weil mir der Verein am Herzen liegt. Aber es war eine Entscheidu­ng für die Zukunft“, erklärt Löber. Um die Zukunft des SV bübingen sorgt er sich trotz des Stottersta­rts noch nicht. „Wir haben großes Potenzial, nur müssen wir Konstanz reinkriege­n. Wir hatten auch etwas Pech, machen aber insgesamt zu viele Fehler. Wenn wir die abstellen, werden wir eine gute Saison spielen“, ist Löber überzeugt. Die Partie gegen Dillingen habe gezeigt: „Wenn wir einen guten Tag erwischen, sind wir für alle in der Liga gefährlich.“

Auch für Köllerbach, zumal die Gelegenhei­t neben der jüngsten Bilanz gegen die Sportfreun­de auch anhand der Ausfälle des Gegners günstig erscheint. Valentin Solovej, der im ersten Saisonspie­l eine Ellenbogen­fraktur erlitt (wir berichtete­n), ist nach fünf Wochen Pause in das Lauftraini­ng eingestieg­en. Einen Einsatz des Saarlandli­ga-Torschütze­nkönigs (28 Tore) im Spiel in Bübingen hielt Vogtland aber für unwahrsche­inlich. Sicher fehlen wird Samir Louadj, der im Spiel in Dillingen die Rote Karte sah. „Bei unserer ohnehin angespannt­en Situation ist das nicht förderlich. Ich muss jetzt noch mehr improvisie­ren“, sagt Vogtland. Er schätzt, dass erst Ende September alle Mann an Bord sein werden.

„Es ist verdammt

unangenehm, in Bübingen zu spielen.“

Spielertra­iner der Sportfreun­de Köllerbach

 ?? FOTO: THOMAS WIECK ?? Nils Cuccu (links) ist so etwas wie das Schreckges­penst für die Köllerbach­er. Zuletzt galt: Wenn der Bübinger gegen die Sportfreun­de getroffen hat, dann hat seine Mannschaft das Spiel stets gewonnen.
FOTO: THOMAS WIECK Nils Cuccu (links) ist so etwas wie das Schreckges­penst für die Köllerbach­er. Zuletzt galt: Wenn der Bübinger gegen die Sportfreun­de getroffen hat, dann hat seine Mannschaft das Spiel stets gewonnen.

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