Nils Cuccu, der Schreck der Sportfreunde
Bübingen hat Köllerbach zu Gast. Die Serie spricht für den SV: In den letzten vier Heimspielen gegen die Sportfreunde gab es keine Niederlage.
BÜBINGEN Der Trend spricht gegen den Fußball-Saarlandligisten SV Bübingen: Die Mannschaft von Trainer Martin Peter hängt als 15. im unteren Tabellendrittel fest. Sechs Zähler aus sechs Partien sind nicht gerade üppig. Beim nächsten Gegner sieht es besser aus. Vor dem vergangenen Spieltag waren die Sportfreunde Köllerbach mit elf Punkten Spitzenreiter, ehe sie beim VfB Dillingen mit 1:3 (1:2) die erste Saisonniederlage kassierten. Dennoch ist Köllerbach an diesem Sonntag um 15 Uhr in der Partie in Bübingen der Favorit. Vielleicht aber auch nicht. Denn für die Sportfreunde war im Meerwaldstadion
Robin Vogtland zuletzt wenig zu holen: vier Spiele, drei Niederlagen, ein Remis.
Im April 2015 traf Davit Bakhtadze zur Köllerbacher Führung, ehe Achmed Taher Bübingen in der Nachspielzeit ein 1:1 rettete. Ansonsten lautete die Formel: Trifft Cuccu, siegt Bübingen. Das war erstmals im September 2013 der Fall, als Angreifer Nils Cuccu zwei Tore zum 4:0-Erfolg beisteuerte. Auch beim 5:3 im Dezember 2015 knipste der Franzose doppelt, ehe der 28-Jährige sich im vergangenen April beim 3:2 mit einem Tor begnügte.
Dass sie Topmannschaften wie den Vorjahresdritten Köllerbach besiegen können, bewiesen Cuccu und Co. vor zwei Wochen, als sie Titelkandidat Dillingen damals von der Tabellenspitze stießen. Der 4:3-Sieg war einer der wenigen Lichtblicke in dieser Saison. Cuccu erzielte das 3:1, womit er saisonübergreifend im zehnten Liga-Spiel in Folge zumindest ein Mal getroffen hatte. Erst vergangenen Samstag bei der 3:5-Niederlage beim VfL Primstal endete diese Serie.
Robin Vogtland sehnt derweil das Ende seiner persönlichen Durststrecke im Bübinger Meerwald-Stadion herbei. „In meiner Karriere habe ich dort immer verloren. Es ist verdammt unangenehm, in Bübingen zu spielen. Du bekommst dort Torchancen, aber du musst auch verteidigen“, sagt Köllerbachs Spielertrainer. Vogtlands „Meerwald-Fluch“begann im erstem Aktivenjahr mit einer 0:2-Niederlage mit 1. FC Saarbrücken II und setzte sich dann in Köllerbach fort. „Das nervt mich so langsam“, sagt der 27-Jährige.
Nur wenige Tage jünger und ebenfalls im Trainergeschäft tätig ist Michael Löber. Bübingens Verteidiger ist seit kurzem Nationaltrainer der U 14 Luxemburgs. Dafür muss er beim SV kürzertreten. Löber kann nur freitags trainieren und versucht, bei den Spielen am Wochenende so gut es geht zu helfen. Nach drei Einsätzen über 90 Minuten war er zuletzt nur noch Teilzeitkraft. „Es fällt mir schwer, weil mir der Verein am Herzen liegt. Aber es war eine Entscheidung für die Zukunft“, erklärt Löber. Um die Zukunft des SV bübingen sorgt er sich trotz des Stotterstarts noch nicht. „Wir haben großes Potenzial, nur müssen wir Konstanz reinkriegen. Wir hatten auch etwas Pech, machen aber insgesamt zu viele Fehler. Wenn wir die abstellen, werden wir eine gute Saison spielen“, ist Löber überzeugt. Die Partie gegen Dillingen habe gezeigt: „Wenn wir einen guten Tag erwischen, sind wir für alle in der Liga gefährlich.“
Auch für Köllerbach, zumal die Gelegenheit neben der jüngsten Bilanz gegen die Sportfreunde auch anhand der Ausfälle des Gegners günstig erscheint. Valentin Solovej, der im ersten Saisonspiel eine Ellenbogenfraktur erlitt (wir berichteten), ist nach fünf Wochen Pause in das Lauftraining eingestiegen. Einen Einsatz des Saarlandliga-Torschützenkönigs (28 Tore) im Spiel in Bübingen hielt Vogtland aber für unwahrscheinlich. Sicher fehlen wird Samir Louadj, der im Spiel in Dillingen die Rote Karte sah. „Bei unserer ohnehin angespannten Situation ist das nicht förderlich. Ich muss jetzt noch mehr improvisieren“, sagt Vogtland. Er schätzt, dass erst Ende September alle Mann an Bord sein werden.
„Es ist verdammt
unangenehm, in Bübingen zu spielen.“
Spielertrainer der Sportfreunde Köllerbach