Max Braun erhält einen Platz in der Galerie der Ehrenbürger
Der Maler Armin Rohr hat ein Porträt des Widerstandskämpfers geschaffen, das nun im Saarbrücker Rathaus hängt.
SAARBRÜCKEN (red) Am Donnerstag, 31. August, hat Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gemeinsam mit dem Maler Armin Rohr das neu geschaffene Porträt des Saarbrücker Ehrenbürgers Max Braun im Festsaal des Rathauses St. Johann vorgestellt. Zur Vollendung der Ehrenbürgerwürde beauftragte die LandeshauptstadtArmin Rohr mit der Anfertigung eines Porträts, das nun im Rathaus St. Johann in die Galerie der Saarbrücker Ehrenbürger integriert wird.
Dem Journalisten, Politiker, Europavisionär
Charlotte Britz und Widerstandskämpfer Max Braun wurde am 13. Juli 2016 im Rahmen eines offiziellen Festaktes posthum die Ehrenbürgerwürde der Landeshauptstadt verliehen. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 8. Dezember 2015 beschlossen, Max Braun posthum mit der Ehrenbürgerwürde auszuzeichnen. Dies geht zurück auf die Initiative des Historikers Joachim Heinz und des SPD-Ortsvereins St. Johann. Zusätzlich übernahm Saarbrücken das Familiengrab der Brauns auf dem Neusser Friedhof, das auch die Urne Max Brauns enthält. Die Grabanlage wurde restauriert und die Landeshauptstadt übernimmt die Pflege des Ehrengrabes.
Britz: „Max Braun steht für Werte, die heute wichtiger denn je sind. Er war ein aufrechter Demokrat, der sich mit großem Mut und Einsatz gegen die Diktatur des Nationalsozialismus stellte. Er war ein Vordenker: Hier in Saarbrücken lebend, setzte er sich als einer der ersten Politiker für die deutsch-französische Freundschaft ein. Die Verständigung zwischen diesen beiden großen Nationen sollte helfen, den Frieden in einem geeinigten Europa zu sichern. Sein Eintreten für unsere Werte bekommt nun ein dauerndes Gesicht.“Matthias „Max“Braun gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten an der Saar in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Wirken fällt in eine Zeit, in der das Saargebiet unter französischer Verwaltung stand. 1892 in Neuss geboren, kam Max Braun 1923 nach Saarbrücken, um als Chefredakteur die Leitung der Saar-SPD-Zeitung „Volksstimme“ zu übernehmen. Von 1925 bis 1928 war er zweiter Vorsitzender und ab 1928 erster Vorsitzender der saarländischen SPD. Er war Mitglied des Landesrats und des Saarbrücker Stadtrates. Max Braun trat zunächst für eine Rückkehr des Saargebietes zu Deutschland ein – zu einem demokratischen, freiheitlichen und republikanischen Deutschland. Als sich abzeichnete, dass sich in Deutschland mit dem NS-Staat ein Verbrechersystem etabliert hatte, arbeitete er für die Erhaltung des Status quo und gegen die Rückgliederung zu Hitlerdeutschland. Max Braun war der geistige und politische Kopf der Widerstandsbewegung an der Saar. Unmittelbar nach der Saar-Abstimmung, emigrierte Max Braun zunächst nach Frankreich und später nach England. Wie viele andere Emigranten setzte er den Widerstand im Exil fort. Er verstarb am 3. Juli 1945 unerwartet in London, wenige Tage vor seiner geplanten Rückkehr an die Saar.
Der Künstler Armin Rohr studierte Design und Freie Malerei in Saarbrücken. Ein Arbeitsstipendium an der Cité Internationale des Arts führte ihn nach Paris und eines des Saar-Kultusministeriums auf Schloss Wiepersdorf in Brandenburg. Seit vielen Jahren lebt, lehrt und arbeitet er wieder in Saarbrücken und hat seit 2003 einen Lehrauftrag für Freies Zeichnen an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er ist Träger des Saar-Lor-LuxKunstpreises der Stadt Ottweiler und des Kulturpreises des Stadtverbandes Saarbrücken.
„Max Braun steht für Werte, die heute wichtiger denn je sind. Er war ein aufrechter Demokrat, der sich mit großem Mut und Einsatz gegen die Diktatur des Nationalsozialismus
stellte.“
Oberbürgermeisterin Saarbrücken