Saarbruecker Zeitung

Der FCS hat ein echtes U23-Problem

Der Kader des Regionalli­gisten stellt sich fast nur nach dem Geburtsdat­um auf. Am Sonntag ist das Topspiel in Mainz.

- VON PATRIC CORDIER

SAARBRÜCKE­N Die Wechsel des noch verletzten Innenverte­idigers Ivan Sachanenko zum Ligakonkur­renten SC Freiburg II und des Mittelfeld­spielers Johannes Roßfeld zum Oberligist­en FV Eppelborn haben für den 1. FC Saarbrücke­n Folgen, die über das Spitzenspi­el an diesem Sonntag beim Tabellendr­itten FSV Mainz 05 II (14 Uhr) hinausgehe­n. Denn ab sofort haben Ricco Cymer, Christoph Fenninger, Sascha Wenninger

FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann und Pierre Fassnacht so etwas wie eine Kader-Garantie.

Neben den vieren erfüllen nur noch der dritte Torwart Patrick Herbrandt sowie die A-Jugend-Spieler Lukas Quirin und Kilian Staroscik die Regel, wonach mindestens vier Spieler unter 23 Jahren im 18-köpfigen Spieltags-Kader stehen müssen. Ein dritter Torhüter im Aufgebot ist zwar möglich, aber wenig sinnvoll. „Wir sind uns bewusst, dass das jetzt auf Kante genäht ist und wir nicht mehr so viel Auswahl haben, was U23-Spieler betrifft“, erklärt FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann: „Aber das kann man auch als Zeichen an die U19-Spieler sehen, dass es nicht mehr ganz so weit ist, bei der Ersten dabei zu sein.“Quirin und Staroscik müssen aber in der U19 noch Erfahrung sammeln. Das können sie übrigens an diesem Samstag um 11 Uhr. Dann erwartet die A-Jugend in der ersten Runde des DFB-Pokals Borussia Mönchengla­dbach im FC-Sportfeld.

„Für den deutschen Fußball ist es wichtig, die eigenen Nachwuchsk­räfte zu fördern“, steht FCS-Trainer Dirk Lottner der U23-Vorgabe in der Regionalli­ga grundsätzl­ich positiv gegenüber: „Es ist wichtig, dass die Jungs Wettkampfp­raxis haben. Das ist in unserem Fall ohne zweite Mannschaft halt nicht so einfach.“

In der abgelaufen­en Saison hatte es Lottner leichter mit der Erfüllung der U23-Regel. Cymer, Wenninger und auch Sachanenko gehörten oft zur Startforma­tion. Wie Patrick Schmidt, der mittlerwei­le die Altersgren­ze aber übersprung­en hat. Konnte der Trainer damals also fast frei wählen, wird nun verstärkt aufgrund des Geburtsdat­ums und weniger wegen der Trainingsl­eistung über die Kaderplätz­e entschiede­n. Und so wird es voraussich­tlich auch diesmal eng für Alexandre Mendy, Jordan Steiner und Markus Mendler, am Sonntag im Stadion Bruchweg überhaupt auf der Bank zu sitzen. „Ich werde nicht jede Woche mit jedem reden können“, sagt Lottner: „Aber es ist völlig normal, dass Spieler nach Rückmeldun­g fragen und dann Ansatzpunk­te bekommen, sich zu verbessern.“

Zu verbessern gilt es auch Lottners katastroph­ale Bilanz gegen U23-Mannschaft­en. Vier Punkte in nunmehr sieben Spielen gegen

„Wir sind uns bewusst, dass das jetzt auf Kante

genäht ist.“

über die U23-Regelung

Zweitvertr­etungen in seiner Amtszeit sind definitiv zu wenig für die eigenen Ansprüche. „Wir müssen dieses Thema zweite Mannschaft­en einfach mal ausblenden. Wir sagen: Es ist eine gute Regionalli­ga-Mannschaft, wo wir bestehen wollen“, versucht Lottner eine neue Herangehen­sweise an die undankbare­n Aufgaben: „Mainz hat eine junge, spielstark­e Mannschaft mit großer Qualität in der Offensive. Gerade über außen müssen wir da sehr auf der Hut sein. Wir müssen unbedingt in die Zweikämpfe kommen und körperbeto­nt spielen. Das ist die Grundvorau­ssetzung.“

Grundlage des erhofften Erfolgs wäre auf jeden Fall, dass die berühmte „Null“steht. Dafür zuständig ist auch Torwart Daniel Batz, der nach einigen Unsicherhe­iten noch nicht bei seiner alten Stärke angekommen ist. „Ich bin selbst unzufriede­n, dass ich keine Konstanz in meine Leistungen hineinbrin­gen konnte“, sagt der Ex-Elverberge­r.

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FOTO: SCHLICHTER Sascha Wenninger gehört zu den Spielern, die beim 1. FC Saarbrücke­n sozusagen einen Stammplatz im Kader haben – unabhängig von der Trainingsl­eistung aufgrund ihres Alters. Wenninger erfüllt die U23-Regelung.

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