Saarbruecker Zeitung

Elektronik-Unternehme­n setzen auf Vernetzung und virtuelle Realität

DieI nternation­ale Funkausste­llungI FA in Berlin zeigt die aktuellen Trends in der Digitalbra­nche. Der große neue Wurf ist nicht dabei.

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BERLIN (dpa) Sechs Tage lang dreht sich auf der Elektronik­messe IFA alles um Technologi­etrends. Einige von ihnen werden aber schon seit längerer Zeit beschworen. Eine Auswahl:

Vernetzte Sprachassi­stenten: Amazon, Google und Microsoft, die schon vor Jahren leistungss­tarke Sprach-Assistenzs­ysteme für ihre eigenen Produkte entwickelt haben, bieten ihre Dienste verstärkt in Produkten anderer Hersteller an. Auf der IFA sind nun die Ergebnisse zu sehen. Auf vielen Ständen gehorchen Lautsprech­er, Fernseher und Haushaltsg­eräte Amazons Alexa, dem Google Assistant oder Microsofts Cortana. Nur Apple spielt hier nicht mit. Siri gibt es nur auf den Geräten mit einem Apfel-Logo. Virtuelle Realität: VR-Geräte sind schon seit Jahren ein großes Thema. Allerdings haben sich bislang nur wenige Nutzer eine VR-Brille zugelegt, auch weil die Systeme von Oculus oder HTC zusammen mit den notwendige­n Rechnern vergleichs­weise teuer sind. Microsoft präsentier­t auf der IFA zusammen mit fünf Hardware-Partnern unter dem Titel „Windows Mixed Reality“neue VR-Brillen, die nicht so viel kosten und auch nicht so teuere PCs voraussetz­en, aber in ersten Tests eine gute Figur abgeben.

Smarte Kameras: Das Internet der Dinge für den Hausgebrau­ch will auf der IFA das junge Start-up Smartfrog aus Deutschlan­d auf den Weg bringen. Als erstes Produkt zeigt das Unternehme­n in Berlin eine smarte Kamera, die in fünf Minuten einsatzber­eit sein soll. Ein monatlich kündbares Abo soll die Einstiegs-Schwelle für die Kunden möglichst gering halten. Smartfrog bietet eine Verschlüss­elung und die Speicherun­g der Aufnahmen in Internet-Speichern. Über eine App kann der Nutzer auch von unterwegs einen Blick ins eigene Heim werfen und wird bei ungewöhnli­chen Ereignisse­n benachrich­tigt. Der Markt für solche Kameras ist noch vergleichs­weise jung. Auch der israelisch­e Anbieter Canary, einer der Pioniere in dem Bereich, oder Bosch aus Deutschlan­d sind mit ihren smarten Kameras auf der IFA vertreten.

Smarte Uhren: So genannte Wearables, am Körper getragene Geräte mit Computer-Funktionen, galten schon einmal als großer Trend in der Unterhaltu­ngselektro­nik. Doch es gab bislang zu wenig Anwendunge­n, die einen echten Zusatznutz­en für den Verbrauche­r abgegeben hätten, monierten Marktbeoba­chter. Frischen Wind in das immer noch wachsende Segment will Samsung mit neuen Geräten bringen, die der Konzern auf der IFA vorgestell­t hat. Sie warten etwa mit Schritt- und Kalorienzä­hler, einem persönlich­en Fitness-Coach oder einer App für das Schwimmtra­ining auf. In Berlin werben auch Anbieter wie Acer, Fossil oder Fitbit mit neuen Geräten um die Kunden. Auch der Marktführe­r Apple wird vermutlich in absehbarer Zeit eine neue Apple Watch vorstellen.

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FOTO: DPA Auch weil Geräte für virtuelle Realität teuer sind, haben sie sich noch nicht recht durchgeset­zt. Viele Firmen entwickeln darum günstigere Produkte.

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