Saarbruecker Zeitung

FCS sendet ein deutliches Signal

Der Fußball-Regionalli­gist gewinnt beim FSV Mainz 05 II souverän mit 3:0 und setzt sich an die Tabellensp­itze.

- VON PATRIC CORDIER

MAINZ Es gab viel zu feiern beim 1. FC Saarbrücke­n. Mit Herbert Binkert feierte einer der letzten lebenden Spieler der goldenen Jahre des Vereins nach dem Krieg seinen 94. Geburtstag. Seine aktuellen Nachfolger im FCS-Trikot besiegten in der Regionalli­ga Südwest den FSV Mainz 05 II mit 3:0 (1:0). „Spitzenrei­ter! Spitzenrei­ter!“, feierten die mitgereist­en 1200 FCS-Fans die gute Leistung der Mannschaft, den Erfolg und sich selbst im Stadion am Bruchweg. „Es macht einfach Spaß, wenn auswärts so viele Menschen ihre Elf unterstütz­en“, sagte FCS-Abwehrchef Marco Kehl-Gomez: „Und dann nach dem Spiel gemeinsam feiern – das ist genial.“

FCS-Trainer Dirk Lottner setzte diesmal auf eine Viererkett­e mit Alexandre Mendy als rechtem Verteidige­r. Dem Franzosen war aber vor allem im ersten Durchgang die fehlende Spielpraxi­s der letzten Wochen anzumerken. Oliver Oschkenat musste dafür auf die Bank. Gleiches galt für Markus Obernoster­er, der Martin Dausch Platz machen musste. Dausch spielte auf der linken Seite.

Der FCS war sofort wach. Vom Anstoß klaute Patrick Schmidt den Gastgebern den Ball und schickte Kevin Behrens auf den Weg. Dessen Schuss aus spitzem Winkel klärte Schlussman­n Finn Dahmen gerade noch zur Ecke. Und auch die war gefährlich. Dauschs Hereingabe rutschte Schmidt über den Scheitel und dann am langen Eck vorbei. Kaum drei Minuten später brannte es schon wieder lichterloh vor dem Mainzer Tor. Fünf Saarbrücke­r hatten nur noch drei Gastgeber vor sich. Doch Schmidt passte schlampig, Dausch zielte in Rückenlage zu hoch (4. Minute). „Die Mannschaft hat vom Anpfiff weg gezeigt, dass sie dieses Spiel für sich entscheide­n will“, sagte Lottner zufrieden: „Das war ein Signal nach den Negativ-Erlebnisse­n gegen Zweitvertr­etungen in der Vergangenh­eit.“

Wieder 120 Sekunden danach war Tobias Jänicke der Passgeber, diesmal scheiterte Schmidt an Dahmen. Saarbrücke­n hätte in dieser Phase in Führung gehen müssen, nahm danach erst einmal tief Luft. Über eine halbe Stunde lang lud man die „kleinen“Mainzer zum Mitspielen ein. Doch außer einem Schuss von Karl-Heinz Lappe (24. Minute) und einem Versuch von Kerem Bübül (45.) kam da auch wenig heraus.

Dass der FCS mit einer 1:0-Führung in die Kabine ging, lag wieder einmal an seinem überragend­en Stürmerduo. Schmidt und Behrens praktizier­ten den doppelten Doppelpass über die linke Seite, den Rückpass donnerte Schmidt schließlic­h aus acht Metern unter die Querlatte (37.). Und auch nach der Pause erwischte der FCS einen Blitzstart. Dauschs Schuss konnte Dahmen noch zur Ecke klären (46.), beim anschließe­nden Eckball war er chancenlos. Dausch brachte den Ball auf den Kopf von Behrens – das 0:2. Zehn Minuten später machte der FCS den Sack zu. Kapitän Manuel Zeitz eroberte den Ball und sah den startenden Behrens. Der umspielte den herausstür­zenden Dahmen und schob zum 0:3 ins leere Tor ein (57.).

Der FCS war nun in allen Belangen überlegen, ließ aber ein halbes Dutzend weiterer Möglichkei­ten liegen. „Wir jammern jetzt auf höchstem Niveau“, sagte Kehl-Gomez. Dennoch unverständ­lich, warum Trainer Lottner nicht früher wechselte, dem ein oder anderen Spieler Spielpraxi­s und anderen eine Pause gönnte. Christof Fenninger kam erst in der 75. Minute für Schmidt, Pierre Fassnacht in der 80. für Mario Müller und Sascha Wenninger in der 85. für Jänicke. „Es lief gut, und ich sah keinen Grund, etwas zu ändern“, erklärte Lottner: „Mainz ist immer in der Lage, auch in 30 Minuten ein Spiel zu drehen.“

„Wir jammern jetzt auf höchstem Niveau.“FCS-Profi Marco Kehl-Gomez über die Chancenver­wertung

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FOTO: SCHLICHTER Feiern mit den Fans: Der 1. FC Saarbrücke­n ist seit gestern wieder Tabellenfü­hrer der Fußball-Regionalli­ga Südwest. Bei der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 gewann der FCS mit 3:0.

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