Saarbruecker Zeitung

Harter Schlagabta­usch der kleinen Parteien

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BERLIN (afp) Einen harten Schlagabta­usch in der Flüchtling­spolitik hat es gestern im TV-Fünfkampf der kleineren Parteien gegeben. Gegen Abschiebun­gen von seit Jahren gut integriert­en Menschen in Deutschlan­d wandte sich Linken-Spitzenkan­didatin Sahra Wagenknech­t in der ARD-Sendung. „Solche Menschen abzuschieb­en ist wirklich unmenschli­ch“, sagte sie. Auch Abschiebun­gen nach Afghanista­n lehnte sie ab.

„Wer kein Aufenthalt­srecht hat, der muss so schnell wie möglich zurück“, forderte FDP-Chef Christian Lindner. Um dies durchzuset­zen, solle es etwa mit Ländern wie Marokko „robuste Verhandlun­gen geben“. AfD-Spitzenkan­didatin Alice Weidel forderte, von vornherein keine Menschen ohne gültige Ausweispap­iere ins Land zu lassen. Zudem solle es für Menschen, die nur den eingeschrä­nkten Status des subsidiäre­n Schutzes erhalten, eine „Obergrenze in der Größenordn­ung von 10 000 geben“. Ausreisepf­lichtige müssten abgeschobe­n werden. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) machte deutlich, dass seine Partei es nicht für sinnvoll hält, Flüchtling­en mit subsidiäre­m Schutz wieder den derzeit vorübergeh­end ausgesetzt­en Familienna­chzug zu gestatten. Dagegen verwies Grünen-Spitzenkan­didat Cem Özdemir auf die Position auch der Kirchen, dass „Familienna­chzug auch die Integratio­n leichter macht“.

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