Saarbruecker Zeitung

Linke fordert Aufklärung

Fraktion nennt Affäre um Gehaltsnac­hzahlungen an Ex-Hütten-Manager „peinlich“.

- Produktion dieser Seite: Daniel Kirch Isabel Sand

SAARBRÜCKE­N/VÖLKLINGEN (noe) Nachdem bekannt wurde, dass die landeseige­ne Völklinger Hütte GmbH ihrem Ex-Geschäftsf­ührer Manfred Baldauf eventuell erhebliche Gehaltsnac­hzahlungen leisten muss, fordert die Linke im Landtag Aufklärung. „Es muss dringend geklärt werden, wer für die Panne verantwort­lich ist“, sagte der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer Jochen Flackus. Baldauf war 2015 gekündigt worden, doch er behauptet, die Kündigung nie bekommen zu haben (die SZ berichtete). Flackus nannte die Angelegenh­eit „peinlich“ für das Land. SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn warf Baldauf vor, es sei dreist, „jeden juristisch­en Kniff zu nutzen, um die Kasse des Landes weiter zu belasten“, obwohl er gewusst habe, dass die Hütte ihn nicht weiter beschäftig­en wollte. Die frühere Aufsichtsr­atschefin der Hütte und heutige Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) hatte erklärt, sie habe Baldauf persönlich über die Kündigung unterricht­et.

AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr kritisiert­e zudem die Doppelstru­ktur, die es damals an der Hütte gegeben habe. Auch der Rechnungsh­of hatte 2014 bemängelt, dass Baldauf von der Jamaika-Koalition als kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer zusätzlich zu einem bereits vorhandene­n Prokuriste­n installier­t worden war. „Das ist eine Krankheit an der Saar, dass wir alles doppelt haben“, sagte Dörr. Ähnlich sei die Situation auch bei Saartoto.CDU-Fraktionsc­hef Tobias Hans wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern, diese müssten zunächst juristisch geprüft werden.

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