Saarbruecker Zeitung

Musikschul­e: St. Ingbert zieht Ausschreib­ung zurück

- VON YVONNE HANDSCHUHE­R Produktion dieser Seite: Esther Brenner Christoph Schreiner

ST. INGBERT Nach massiver Kritik hat gestern die Stadtverwa­ltung St. Ingbert ihre Ausschreib­ung für die Leitungsst­elle der Musikschul­e als „interessan­tes Ehrenamt“zurückgezo­gen. Sie enthalte „Aussagen, die missversta­nden werden konnten“, sagte der Oberbürger­meister der Stadt St. Ingbert, Hans Wagner (parteilos), gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Stadtverwa­ltung hatte die Leitung als „interessan­tes Ehrenamt“ausgeschri­eben.

„Der Text zur Suche einer neuen Leitung der Musikschul­e St. Ingbert spiegelt das Verfahren wider, das von fünf der 13 saarländis­chen Gemeinden mit kommunaler Musikschul­e praktizier­t wird.“Bisher arbeite die Leitung zwischen zwei und acht Stunden in der Woche, das habe immer ausgereich­t. Das operative Geschäft laufe über die Verwaltung, was laut Wagner auch so bleiben soll. Die Anforderun­gen in der Ausschreib­ung seien Vorschläge, was ein Musikschul­leiter der Stadt machen könne – aber nicht müsse.

Wagner argumentie­rt, dass, wenn diese Stelle hauptamtli­ch vergeben würde, der Stadt höhere Kosten entstünden; außerdem würden sich damit die Gebühren für die Eltern erhöhen. Derzeit, so der OB weiter, verursache die Musikschul­e jährlich ein Defizit von 210 000 Euro.

In den kommenden Wochen wird die Stadt nach einer „tragfähige­n Lösung suchen“. Erforderli­ch wurde diese Suche, da das Trio, das die Musikschul­e derzeit ehrenamtli­ch leitet, sich zerstritte­n hat. Wagner sagt, dass es derzeit schon Bewerber für dieses „Ehrenamt“gebe.

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