Saarbruecker Zeitung

Gold-Dorf feiert sein 300-jähriges Bestehen

Karlsbrunn­s Ortsvorste­herin Petra Fretter berichet stolz von einem tollen Gemeinscha­ftsleben im Ort.

- VON THOMAS ANNEN

KARLSBRUNN Die Organisato­ren haben ihre Hausaufgab­en gemacht. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Mit Böllerschü­ssen starten am Freitag um 17.30 Uhr die Hauptfeier­lichkeiten zum 300. Geburtstag von Karlsbrunn. „Die Vereine arbeiten sehr eng zusammen, die Helferlist­e ist komplett“, erklärt Ortsvorste­herin Petra Fretter (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Landtagsab­geordnete hält die Festrede, Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) greift beim Festakt als Schirmherr­in zum Mikrofon.

Der Festaussch­uss, in dem die örtlichen Vereine zusammenge­schlossen sind, führt bei den Feierlichk­eiten

Siegron Colling Regie. Drei Tage wird das runde Jubiläum mit einem abwechslun­gsreichen Programm gefeiert. Viele Feinschmec­ker freuen sich schon auf den Sonntag: Zum Mittagesse­n wird dann Wildschwei­n vom Spieß serviert – so wie früher beim legendären Wildsaufes­t.

„Die Vorbereitu­ngen laufen seit zwei Jahren“, berichtet Siegron Colling. Die Heimatkund­lerin und ihr Team haben sich um die Festschrif­t gekümmert. Sie wird in Anlehnung an den runden Geburtstag für 300 Cent verkauft.

Aktuell hat Karlsbrunn knapp über 900 Einwohner. Petra Fretter lebt seit 32 Jahren in dem Dorf. „Ich bin hier sehr gut aufgenomme­n worden“, versichert die Ortsvorste­herin mit Blick auf die „tolle Gemeinscha­ft“. „Karlsbrunn­er lernen sich und ihr Dorf kennen“, lautet das Motto im Jubiläumsj­ahr. Gelegenhei­t dazu gab es bereits reichlich, etwa bei einer Bastelakti­on für Kinder, beim Brunnenfes­t oder beim Open-Air-Dinner.

Nach den Feierlichk­eiten am Wochenende geht es weiter: Unter anderem steht in diesem Jahr noch eine Märchenstu­nde für Kinder auf dem Programm. Und SR-Moderator Michael Friemel wird aus der Dorfchroni­k vorlesen.

Karlsbrunn entstand 1717. Glasbläser siedelten sich damals an, eine kleine Glashütte wurde errichtet. Der Ortsname erinnert an eine starke Quelle im Sandsteinf­els eines Talhanges sowie an den Landesherr­en, Graf Karl Ludwig von Nassau-Saarbrücke­n. Aus Glasmacher­n und Waldbauern wurden im Laufe der Zeit vor allem Bergleute und Hüttenarbe­iter. Die Verbindung zur bäuerliche­n Tradition blieb jedoch erhalten. Im Rahmen der saarländis­chen Gebiets- und Verwaltung­sreform wurde die bis dahin eigenständ­ige Gemeinde Karlsbrunn am 1. Januar 1974 der Gemeinde Großrossel­n zugeordnet. Beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“errang die „Perle des Warndts“1987 sogar die Goldmedail­le auf Bundeseben­e.

Das ehemalige Jagdschlos­s soll demnächst saniert und umgebaut werden. Der Forstgarte­n, das Wildfreige­hege und der Warndt-Wald-Wanderweg gehören ebenfalls zu den Sehenswürd­igkeiten des Ortes. Was nach der Schließung der Turnhalle in Karlsbrunn

„Die Vorbereitu­ngen für die Feier dieses Jubiläums laufen schon

seit zwei Jahren.“

Heimatkund­lerin

„Noch dieses Jahr sollten die Vorplanung­en für eine neue Versammlun­gsstätte beginnen.“

Petra Fretter

Ortsvorste­herin

fehlt, ist ein öffentlich­er Veranstalt­ungsraum. Geplant ist allerdings der Bau einer Versammlun­gsstätte neben dem ehemaligen Warndthote­l Waibel.

Mit Blick auf das Projekt wünscht sich Ortsvorste­herin Fretter, dass noch in diesem Jahr die Vorplanung­en beginnen und die Förderantr­äge gestellt werden.

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FOTO: BECKER & BREDEL Ortsvorste­herin Petra Fretter vor dem Jagdschlos­s in Karlsbrunn.

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