Saarbruecker Zeitung

„Mehr kämpferisc­her Einsatz geht fast nicht“

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BÜBINGEN (bene) 93 Minuten sind gespielt, als die Partie in der Fußball-Saarlandli­ga zwischen dem SV Bübingen und den SF Köllerbach nach einer Unterbrech­ung fortgesetz­t wird. Vier Minuten extra hatte Schiedsric­hter Luca Schiliro zuvor veranschla­gt. Nach der Einlage von Basel Haj Mohammad packt er noch etwas drauf. Der Köllerbach­er krümmte sich eben noch am Boden, schien verletzt. Als er den Platz verlassen soll, ist er wieder fit. Das Prozedere samt Auswechslu­ng zieht sich in die Länge. Schiliro zeigt daher an: zwei Minuten noch. Bübingen bleibt die Hoffnung auf das 2:2. Marvin Junk treibt den Ball durchs Mittelfeld, spielt zu Patrick Wöber. Der schießt den Ball aus dem Halbfeld scharf vor das Tor, wo Nils Cuccu zur Stelle ist und die Bübinger Anhänger unter den 220 Zuschauern in Ekstase versetzt – das 2:2 in der 95. Minute. Direkt nach seinem Tor ist Feierabend. Da war er also wieder, der Köllerbach-Schreck: In den letzten vier Heimspiele­n gegen die SF hatte Cuccu fünf Tore erzielt. Jetzt reichte es zwar erstmals nach einem Treffer des Franzosen nicht zum Sieg. Doch der Ausgleich in letzter Sekunde war für die Mannschaft von Trainer Martin Peter zumindest ein gefühlter Sieg.

„Nach der Pause haben wir uns das 2:2 verdient. Da haben wir mehr investiert. Mehr kämpferisc­her Einsatz geht fast nicht“, lobte Wöber, der schon den Blitzstart nach der Pause initiiert hatte. Er bediente Sinan Tomzik, der den Ball an SF-Torwart Alexander Müller vorbei zum 1:2 ins Netz spitzelte (46. Minute).

Die erste Halbzeit der Partie am Sonntag hatte Köllerbach bestimmt. Spielertra­iner Robin Vogtland brachte die Gäste mit einem umstritten­en Elfmeter in Front (22.). Roni Ciftci war mit SV-Torwart Marco Curcio zusammenge­prallt war. Vogtland gab zu: „Ich hätte den Elfmeter wohl nicht gegeben.“Danach verpasste Ciftci sein fünftes Tor in Folge, als er nach einem Spielzug über Nils Borgard und Yacine Hedjilen vom Bübinger Samuel Ikas gerade noch abgeblockt wurde (30.). Mit dem Pausenpfif­f war Ciftci aber zur Stelle: Nach einem Eckball von Gianni Gotthardt stand er frei und hielt aus kurzer Distanz den Fuß hin – das 2:0 für Köllerbach.

Direkt nach der Pause patzte Köllerbach. Nach dem 1:2 machte Bübingen weiter Dampf. Höhepunkt einer ersten Drangphase war ein Schlenzer von Patrick Jantzen, der an den Winkel des Gästetors krachte (64.). Köllerbach­s Torwart Müller rückte dann bei Paraden gegen Schüsse von Marcel Schorr (67./87.) und Ikas (92.) in den Fokus. Sein Mitspieler Edwin Heier verpasste nach einem Pass von Haj Mohammad schließlic­h die mögliche Entscheidu­ng (89.).

„Ich ärgere mich in erster Linie über uns selbst. Wir bekommen zwei Gegentore durchs Zentrum, weil wir zwei Mal kollektiv gepennt haben. Vor allem direkt nach der Pause darf das so nie passieren“, kritisiert­e Vogtland. Besser war die Laune im Bübinger Lager. „Wenn man in der 95. Minute das 2:2 macht, muss man mit dem Zähler zufrieden sein. Dadurch gehen wir mit einem positiven Gefühl in die nächsten Partien“, sagte Wöber. Die steht morgen um 19 Uhr im Saarlandpo­kal bei Bezirkslig­ist FC St. Arnual an. Köllerbach spielt zeitgleich bei Landesligi­st SV Rockershau­sen.

Der SV Bübingen muss zwei kurzfristi­ge Abgänge verkraften: Achmed Taher und Ram Jashari sind zu Verbandsli­gist SV Ritterstra­ße gewechselt.

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FOTO: WIECK Bübingens Patrick Jantzen (vorne re.) schaut zu, wie Köllerbach­s Roni Ciftci Kunststück­chen macht.

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