Saarbruecker Zeitung

Linke und AfD kritisiere­n den Haushaltse­ntwurf für 2018

-

SAARBRÜCKE­N (red) Die Ankündigun­g des Finanzmini­sters Stephan Toscani (CDU), das Saarland wolle ab dem Jahr 2019 keine neuen Schulden mehr machen, kritisiere­n die Landtagsfr­aktionen der Linken und der AfD.

„Die schwarze Null macht Null Sinn und ist reines Marketing des Finanzmini­sters“, sagt Jochen Flackus, wirtschaft­s- und finanzpoli­tischer Sprecher der Linksfrakt­ion im saarländis­chen Landtag als Reaktion auf die Vorstellun­g des Haushaltse­ntwurfs 2018 der Landesregi­erung. Bei Fortführen der aktuellen Politik befürchte er ein Zurückfall­en des Saarlandes. Die Regierung müsse den Vergleich mit anderen Bundesländ­ern suchen, vor allem im Bereich der Investitio­nen und des Wirtschaft­swachstums. Die von der CDU und SPD geplanten Mittel für Investitio­nen seien nach wie vor viel zu gering, um den Investitio­nsstau aufzulösen, kritisiert­e Flackus. Als Beispiele führte er unter anderem die maroden Straßen im Land an sowie die „verrottete­n“Gebäude an der Hochschule.

Angesichts des Investitio­nsrückstan­ds und fehlender Leitinvest­itionen sieht der Linken-Sprecher auch eine Steigerung des Wirtschaft­swachstums – das derzeit geringste in der Bundesrepu­blik – in Gefahr. Das größte Problem sieht die Linke allerdings bei den Einnahmen. Zusätzlich­e Belastunge­n der Saarländer durch Wassercent und verdeckte Studiengeb­ühren seien weder gerecht noch brächten diese Maßnahmen eine nennenswer­te Haushaltsv­erbesserun­g. Flackus fordert eine grundlegen­d neue Steuerpoli­tik.

Eine grundlegen­de Änderung im Steuersyst­em hält auch die AfD notwendig. Sie kritisiert, der Haushaltse­ntwurf zeichne ein zu optimistis­ches Bild. Insbesonde­re der angekündig­te Wassercent ist der Partei ein Dorn im Auge: „Die AfD wendet sich gegen jede weitere Steuererhö­hung und Abgabenbel­astung, da dies den Standort Saarland schwächt“, heißt es in einer Mitteilung. Beide Parteien kritisiere­n, dass unkalkulie­rbare Risiken in der von CDU und SPD geplanten Rechnung zu wenig berücksich­tigt seien.

 ?? FOTO: LINKSFRAKT­ION ?? Jochen Flackus, Die Linke Saar.
FOTO: LINKSFRAKT­ION Jochen Flackus, Die Linke Saar.

Newspapers in German

Newspapers from Germany