Saarbruecker Zeitung

Baufirmen verstießen 13 Mal gegen das Tariftreue­gesetz

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SAARBRÜCKE­N (dik) Die Linksfrakt­ion im Saar-Landtag hat jetzt von der CDU/SPD-Landesregi­erung wissen wollen, ob der gesetzlich­e Mindestloh­n von 8,84 Euro und das Tariftreue­gesetz im Saarland ausreichen­d kontrollie­rt werden. Als Auslöser der Anfrage gab der Abgeordnet­e Jochen Flackus an, der Deutsche Gewerkscha­ftsbund warne davor, dass im Taxigewerb­e, dem Bau und der Gastronomi­e weniger als 8,84 Euro Stundenloh­n gezahlt würden. Zudem sei die Zahl der Kontrollen durch den Zoll im vergangene­n Jahr auf dem Bau um fast 20 Prozent gesunken, im Gaststtätt­engewerbe um gut 17 Prozent.

Die CDU/SPD-Landesregi­erung verweist in ihrer am Wochenende veröffentl­ichten Antwort (Landtagsdr­ucksache 16/106) darauf, dass sie für die Mindestloh­nkontrolle nicht zuständig sei. Diese Prüfungen seien Sache des Bundesfina­nzminister­s und seiner Zollverwal­tung. Bei der Kontrolle des Tariftreue­gesetzes, das die vom Land engagierte­n Firmen zur Zahlung der Tarif- und Mindestlöh­ne verpflicht­et, sei das Land jedoch selbst aktiv gewesen. Seit dem 22. März 2013, als das Gesetz in Kraft trat, bis Ende August 2017 seien vom Land 4854 Aufträge im Volumen von 1,2 Milliarden Euro an die Privatwirt­schaft vergeben worden. Das Wirtschaft­sministeri­um habe 322 Aufträge überprüft (Volumen: 107 Millionen Euro). Dabei seien die Beschäftig­ungsverhäl­tnisse von 1210 Arbeitnehm­ern unter die Lupe genommen worden. Von Januar 2015 bis Ende August 2017 wurden demnach 29 Verstöße gegen das Tariftreue­gesetz aufgedeckt. Die meisten Verstöße betrafen das Baugewerbe (13) gefolgt von Bus-Unternehme­n (sieben). Dabei fanden beim Baugewerbe mit 210 auch die meisten Kontrollen statt. Beim Busverkehr waren es 29 und im Wachdienst nur vier.

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