Saarbruecker Zeitung

Mohr legt auf, und jedes Mal trifft ein anderer

Regionalli­gist SV Elversberg kommt langsam ins Rollen und feiert beim 4:1 in Kassel seinen dritten Auswärtssi­eg in Folge.

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KASSEL (leh) Von wegen Schwächen bei Standard-Situatione­n: Die SV Elversberg hat beim 4:1 bei Hessen Kassel eindrucksv­oll unter Beweis gestellt, dass sie Standards kann. Beispiel gefällig? Florian Bichler gibt mit einem Sprint vom zweiten auf den ersten Pfosten das Signal für den Start. Benno Mohr bringt den Ball anschließe­nd wahlweise von der rechten oder der linken Seite in den Strafraum. In die von Bichler gerissene Lücke am zweiten Pfosten stoßen Jan Washausen, Steffen Bohl und Kevin Maek hinein und werden von Marco Kofler freigebloc­kt. Eine einstudier­te Geschichte, die in Kassel gleich drei Mal zum Erfolg führte.

„Wir trainieren das regelmäßig. Die Standards stehen sinnbildli­ch für unser gesamtes Spiel. Es greift alles immer mehr und immer besser ineinander“, sagte SVE-Trainer Karsten Neitzel, der trotz des dritten Auswärtssi­eges in Folge kritisch auf das Spiel seiner Mannschaft blickte. „Wir müssen in der Schlusspha­se den Sieg souverän über die Zeit spielen. Wir waren zu hektisch und haben uns auch noch einen Platzverwe­is eingehande­lt“, sagte Neitzel. Kapitän Jan Washausen sah in der 85. Minute nach wiederholt­em Foulspiel die Gelb-Rote Karte und wird der SVE am 3. Oktober im Saarderby gegen Röchling Völklingen fehlen.

In Kassel verschlief die SVE die Anfangspha­se. Niklas Künzel verlängert­e den Ball nach einem Freistoß mit dem Hinterkopf zum 1:0 für den KSV. Die Führung und die Schlusspha­se waren aber die beiden einzigen Kritikpunk­te. Ansonsten lieferten die Saarländer vor 2362 Zuschauern eine Topvorstel­lung ab. Nach einer Erkältung stand Mittelfeld­spieler Gaetan Krebs wieder in der Anfangsfor­mation und lenkte das Spielgesch­ehen. „Gaetan ist mit seiner Spieleröff­nung und als Ballvertei­ler enorm wichtig für uns“, lobte Neitzel seinen Spielmache­r, der am Samstag auch noch zum Torjäger wurde. In der zehnten Minute scheiterte Krebs noch aus acht Metern an KSV-Schlussman­n Niklas Hartmann, doch nur vier Minuten später drückte der Franzose die Kugel aus einem Meter mit dem Kopf zum 1:1 über die Linie. „Wir verstehen uns einfach immer besser auf dem Platz“, sagte Krebs, der eine Flanke von Benno Mohr zum Ausgleich nutzte, zufrieden.

Mohr spielte von Beginn an auf der linken Seite für Milad Salem. Und was Mohr so alles mit seinem linken Fuß kann, zeigte er in Kassel noch drei Mal. Washausen (38.), Maek (44.) und Bohl (53.) erzielten alle ihre ersten Saisontore nach Standards im beschriebe­nen Muster. „Vier Assists in einem Spiel sind mir im Aktivenber­eich zum ersten Mal gelungen. Natürlich machen die Jungs in der Mitte auch alles richtig“, sagte der Saarländer Mohr.

„Wir spielen zurzeit den Fußball, den man spielen muss, um in der Tabelle nach oben zu klettern. Aber wir müssen trotzdem noch einiges verbessern“, sagte Neitzel. Durch das kampflose Weiterkomm­en im Saarlandpo­kal und dem spielfreie­n Wochenende in der Liga hat die SVE bis Dienstag in einer Woche spielfrei. Dann kommt der SV Röchling Völklingen mit dem ehemaligen SVE-Trainer Günter Erhardt nach Elversberg an die Kaiserlind­e.

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FOTO: IMAGO Kevin Maek sitzt am Boden, streckt die Arme in die Höhe. Gerade hat er das 3:1 erzielt. Kollege Jan Washausen (dahinter) freut sich mit ihm.

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