Großer Kampf und ein übler Tritt von Krings
Die Handballer der HG Saarlouis trotzen dem favorisierten TV Emsdetten mit drei ehemaligen Saarlouisern einen Punkt ab. 2. BUNDESLIGA
hinausschießt. Aber es ist gut, jemanden zu haben, der trotz seiner jungen Jahre mit 150 Prozent vorangeht“, lobte Trainer Jörg Bohrmann. Trotz einiger Kritikpunkte war er mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft dazulernt und über den Kampf klasse Handball zeigen kann. Wir haben uns nix gefallen lassen. Das hat mir gefallen.“
Nicht gefallen hatte Emsdettens Dirk Holzner, dass sein Team zu viele Chancen vergab. „Der Torwartwechsel in der zweiten Hälfte gab uns dann den Knacks“, fand der mit 13 Toren beste Schütze der Partie, der bis 2015 das HG-Trikot trug. „In der Schlussphase hat Darek einige freie Bälle gut gehalten – beziehungsweise Bewegungen gemacht, an denen wir scheiterten“, stänkerte Andre Kropp freundschaftlich, der zweite Ex-Saarlouiser (2009/2010) im TVE-Dress.
Der dritte in diesem Bunde war Merten Krings, der Saarlouis wie Holzner vor zwei Jahren verließ. Von den großen Vorschusslorbeeren von HG-Trainer Jörg Bohrmann, der Krings vor dem Spiel als aktuell stärksten Spielmacher der Liga bezeichnete, bekam der 28-Jährige nichts mit. Wohl aber die anfängliche Manndeckung durch Falk Kolodziej. „Wir sind eine Mannschaft. In letzter Zeit lief es ganz gut für mich, heute so lala. Ich mache mir da keinen Kopf“, sagte Krings: „Es war heute nicht einfach für mich, hier zu spielen. Schon gar nicht, wenn man nach vier Jahren, in denen man hier Blut und Schweiß liegengelassen hat, beleidigt wird.“Die derben Kommentare vereinzelter Zuschauer seien für ihn sogar „ein Grund gewesen, weshalb ich den Verein gewechselt habe. Das Publikum hier ist zu 80 Prozent super. 20 Prozent sollten sich mal selbst hinterfragen.“
Mit der positiven Unterstützung ihres Teams avancierten die Saarlouiser Zuschauer an diesem Samstag zu einem wesentlichen Faktor. „Wenn die Halle kommt, hat es die Auswärtsmannschaft hier schwer, auf dem Feld zu kommunizieren“, bestätigte Kropp. „Es war eine geile Erfahrung, die Stimmung von der anderen Seite zu sehen. Das hat man nach fünf Jahren gar nicht mehr so wahrgenommen, wie laut es hier eigentlich ist“, attestierte auch Dirk Holzner: „Es hat Spaß gemacht, aber ich hätte lieber gewonnen.“
Die Entwicklung ihres Ex-Vereins sehen die drei Emsdettener positiv: „Die Mannschaft hat definitiv Potenzial, aber die Jungs brauchen Zeit“, meinte Krings. Andre Kropp ergänzte: „Der Charakter des Teams ist immer noch sehr kämpferisch. Man spürt auch den Zusammenhalt, und das ist sehr wichtig.“Gerade im Abstiegskampf, denn dort steckt die HG Saarlouis nach den ersten Spielen mit 3:9 Punkten fest.