Saarbruecker Zeitung

Saar-Experten: AfD-Erfolg war im Netz vorhersehb­ar

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SAARBRÜCKE­N (pbe) Der Erfolg der rechten AfD bei der Bundestags­wahl war im Netz vorhersehb­ar. Sie habe dort regelrecht dominiert, sagen die Social-Media-Experten des Saarbrücke­r Unternehme­ns „hmstr“. Sie analysiert­en die Facebook-Accounts der Parteien. Die AfD habe mit Abstand die meisten Follower gesammelt und Likes und Kommentare erhalten, auf die sie oft in wenigen Minuten reagierte. Zudem habe sie ihre Schlüsselw­orte oben in den Trend-Listen platziert.

Man darf auch als akkreditie­rter Journalist nicht überall hin im Reichstag. Der Plenarsaal etwa ist tabu. Dass das aber auch für Toiletten gilt, weil in der Nähe die AfD-Fraktion tagt, das hat es noch nicht gegeben. Zwei Polizisten versperrte­n am Dienstag den Weg. Angeblich fühlten sich einige AfDler belästigt, da Journalist­en sie befragt hätten. Das war wohl eine Latrinenpa­role. Die Neuen redeten nämlich sogar vor laufenden Kameras bereitwill­ig über die Lage – wie ein Wasserfall, oder besser: wie die Spülung.

Ihr Schattenda­sein abseits der Berliner Politik hat die FDP mit ihrem Wiedereinz­ug in den Deutschen Bundestag beendet. Muss schlimm gewesen sein. Denn Parteichef Christian Lindner hat darüber jetzt ein Buch geschriebe­n – und selbstvers­tändlich heißt es: „Schattenja­hre“. Darin erzähle er von Absturz und Neubeginn, so der Klappentex­t. Komisch, von Lindner hatte man gar nicht den Eindruck, dass es ihm so schlecht gegangen ist in den letzten Jahren …

Martin Schäfer hört auf. Der Sprecher des Außenminis­teriums wird Botschafte­r in Südafrika. Sechseinha­lb Jahre erläuterte er in der Bundespres­sekonferen­z die deutsche Außenpolit­ik und das immer ziemlich wortreich. Am Freitag tat er dies zum letzten Mal. Schäfer erzählte, er habe dies morgens seinem Sohn erzählt. Worauf der geantworte­t habe: „Papa, verkack’ es nicht.“Eine klare Ansage. Die drei Außenminis­ter, denen er gedient habe, „hätten das aber sicherlich anders formuliert“, grinste der Diplomat Schäfer.

Apropos Sprecher. Wolfgang Schäuble soll ja Bundestags­präsident werden. Als Finanzmini­ster war er wegen seines harten Sparkurses nicht sonderlich beliebt in dem einen oder anderen Nachbarlan­d – vor allem nicht in Griechenla­nd. Jetzt wurde die stellvertr­etende Regierungs­sprecherin Ulrike Demmer gefragt, ob es denn nach Nominierun­g Schäubles für das neue Amt „Glückwunsc­hschreiben aus Athen oder einem andere Euroland“gegeben habe. Demmers Antwort: „Auf diese Frage antworte ich nicht.“

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Produktion dieser Seite: Ulrich Brenner, Michaele Heinze, Peter Seringhaus

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