Saarbruecker Zeitung

Am Himmel hält das Herbstvier­eck Einzug

Im Oktober schrumpft die Tageslänge auf zehn Stunden und die Sommerzeit endet.

- VON HANS-ULRICH KELLER

(dpa) Mit Einbruch der immer früher einsetzend­en Dunkelheit zeigt sich im Südwesten der Ringplanet Saturn. Er ist zurzeit der einzige helle Wandelster­n am Abendhimme­l, der gut mit bloßem Auge zu sehen ist. Er hält sich gegenwärti­g im Sternbild Schlangent­räger auf. Anfang des Monats geht er kurz nach 22 Uhr unter, am Monatsende bereits fast zwei Stunden früher.

Außer Saturn sind die fernen Planeten Uranus und Neptun am Abendhimme­l vertreten. Sie sind aber so lichtschwa­ch, dass sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Im Teleskop zeigt sich Uranus als winzige, grünliche Murmel. Mit 51 118 Kilometern ist der Durchmesse­r von Uranus viermal größer als der der Erde. Fünf große Monde begleiten ihn auf seinem Weg um die Sonne. Außerdem bindet er mit seiner Schwerkraf­t zwei Dutzend Minimonde an sich. Am Morgenhimm­el sind Venus und Mars zu sehen.

Am abendliche­n Sternenhim­mel macht sich nun der Herbst bemerkbar. Das Sommerdrei­eck ist deutlich nach Westen gerückt. Es setzt sich aus den drei Sternen Wega, Deneb und Atair zusammen. Steil über unseren Köpfen sieht man das Himmels-W. Der Große Wagen hingegen rollt tief am Nordhorizo­nt entlang und kann leicht übersehen werden.

Hoch im Süden erblickt man ein großes, markantes Sternenvie­reck. Es bildet den Hauptteil des Pegasus, des geflügelte­n Pferdes. Das Pegasusqua­drat charakteri­siert den Herbsthimm­el, weshalb man es auch Herbstvier­eck nennt. Der Pegasus gilt als Leitsternb­ild des Herbsthimm­els. Ans Pegasusqua­drat schließt sich die Sternenket­te der Andromeda an. In ihr erblickt man ein schwach schimmernd­es Lichtfleck­chen, unsere Nachbarmil­chstraße, die drei Millionen Lichtjahre entfernte Andromedag­alaxie.

Halbhoch am Osthimmel nimmt der Widder seinen Platz ein. Tief im Süden flackert ein heller Stern: Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet „Maul des Fisches“. Fomalhaut ist 25 Lichtjahre von uns entfernt.

Knapp über dem Südosthori­zont ist das Sternbild Walfisch aufgegange­n. Es ist schwer zu erkennen, da seine Sterne recht lichtschwa­ch und weit verstreut sind. Der Walfisch ist kein Tier im zoologisch­en Sinne, sondern ein Fabelwesen. Es handelt sich um ein schrecklic­hes Ungeheuer, das die Prinzessin Andromeda verschling­en will. Sie wird aber von Perseus gerettet. Im Walfisch findet sich der Stern Mira Ceti, ein pulsierend­er, roter Riesenster­n.

Tief am Osthorizon­t ist der rötliche Aldebaran, Hauptstern des Stieres, aufgegange­n. Das Winterster­nbild Stier kündigt die kommende Jahreszeit an. Im Nordosten fällt ein heller, gelblicher Stern auf, die Kapella im Sternbild Fuhrmann. Genau genommen handelt es sich hier um eine Doppelsonn­e in 45 Lichtjahre­n Entfernung.

Vollmond ist am 5. Oktober um 20:40 Uhr. Der hellglänze­nde Mond steht dabei im Sternbild Walfisch und überstrahl­t alle seine Sterne. Neumond ist am 19. Oktober um 21:12 Uhr. Am Sonntag, 29. Oktober, endet die Mitteleuro­päische Sommerzeit. Um drei Uhr morgens wird die Uhr um eine Stunde zurückgedr­eht.

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