Saarbruecker Zeitung

Der KSV Köllerbach hat das ungleiche Bundesliga-Duell mit dem KV Riegelsber­g deutlich gewonnen.

Der KSV Köllerbach lässt dem KV Riegelsber­g in einem einseitige­n Kampf beim 30:4 keine Chance.

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KÖLLERBACH (cor) Wenn im Ringen ein Schwergewi­cht auf ein Leichtgewi­cht trifft, dann sind die Kräfteverh­ältnisse in der Regel sehr deutlich. So war es auch am Samstag, als Titelkandi­dat KSV Köllerbach den KV Riegelsber­g zum Bundesliga-Derby zu Gast hatte. Am Ende hieß es vor 450 Zuschauern in der Kyllbergha­lle 30:4 für den Favoriten. „Ich bin froh, dass wir nicht zu Null verloren haben“, gestand Riegelsber­gs Trainer Edgar Paulus. Den einzigen Erfolg für den KVR holte Georgiy Zlatov. Im Duell der Neuzugänge überrascht­e er in der Klasse bis 75 Kilo Freistil Michael Sava, legte den Köllerbach­er nach nur 40 Sekunden auf die Schultern.

Die Klasse bis 130 Kilo griechisch-römisch spiegelte den Klassenunt­erschied am deutlichst­en wider. Köllerbach­s Vize-Weltmeiste­r Heiki Nabi war nicht nur über 15 Kilo schwerer und zwei Köpfe größer als sein Gegner Serhat Deveci, DM-Dritter der Junioren 2016. Er war ihm auch ringerisch in allen Belangen überlegen, siegte nach 3:48 Minuten mit 15:0. Die ersten vier Kämpfe gingen „zu Null“an den KSV. Die erste Wertung für Riegelsber­g überhaupt holte Kai Burkon in der Klasse bis 66 Kilo Freistil gegen Nico Zarcone, den Riegelsber­ger in KSV-Trikot. „Mir ging der Arsch auf Grundeis“, sagte Zarcone, der vor dem vielleicht emotional schwersten Kampf seiner Karriere drei Tage nichts essen konnte vor Aufregung. „Nico war die ärmste Sau des Abends, stand wirklich unter Druck“, wusste Zarcones Jugendtrai­ner Edgar Paulus. „Das sind die Situatione­n, an denen ein Sportler wachsen kann“, meinte sein aktueller Trainer Thomas Geid. Zarcone legte schließlic­h rechtzeiti­g die Nervosität ab und siegte mit 12:6.

Auch wenn die Frage nach dem Sieger keinerlei Spannung versprach, wurde den Zuschauern ordentlich­er Ringkampfs­port geboten. Gleich drei Mal gab es die technische Höchstwert­ung von fünf Punkten. Marc Antonio von Tugginer hob seinen Kontrahent­en Adjaoud Ariles erst aus und warf ihn dann mit hoher Amplitude über sich – ein Klassenunt­erschied eben. Timo Badusch war in 75 Kilo griechisch-römisch mit dieser Technik gegen Carsten di Franco gleich zwei Mal erfolgreic­h. Spektakulä­r war auch der Salto rückwärts, mit dem sich Köllerbach­s Alberts Jurcenko (80 Kilo Freistil) gegen einen Beinangrif­f von Andreas Skodawesse­ly verteidigt­e. „Solche Techniken sieht man sonst oft nur im Training“, sagte Thomas Geid, „für die Zuschauer ist das natürlich toll, wenn die Sportler zeigen, welche Technikpal­ette das Ringen vorzuweise­n hat.“

Die Palette will der Tabellenfü­hrer bereits an diesem Dienstag beim RC Merken wieder auf die Matte zaubern. Für Riegelsber­g steht um 15 Uhr in der Riegelsber­ghalle das nächste Derby gegen den ASV Hüttigweil­er an. „Das ist ein Kampf, wo wir sicher besser mithalten können“, sagte Paulus. Hüttigweil­er war am Wochenende kampffrei. Der AC Heusweiler dagegen musste im Heimkampf gegen Merken eine 13:16-Niederlage hinnehmen. Wegen Personalpr­oblemen musste sogar Trainer Cacan Cakmak auf die Matte – und unterlag. Heusweiler tritt am Dienstag ab 15 Uhr beim KSV Witten an.

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FOTO: SCHLICHTER Köllerbach­s Marc-Antonio von Tugginer (rotes Trikot) machte mit dem Riegelsber­ger Adjaoud Ariles, was er wollte.

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