Saarbruecker Zeitung

Enttäuscht nach dem Wiedersehe­n

Martin Schmidt hatte sich eine erfolgreic­he Begegnung mit Mainz 05 gewünscht.

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WOLFSBURG (dpa) Die freundlich­en Umarmungen und die netten Worte konnten nicht darüber hinwegtäus­chen: Martin Schmidt hatte nach dem Wiedersehe­n keine gute Laune. Nach dem bescheiden­en Auftritt seines neuen Vereins VfL Wolfsburg gegen seinen alten Club Mainz 05 sagte der Schweizer: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Bei freundlich­er Betrachtun­g lässt sich festhalten, dass der Fußball-Bundesligi­st seit dem Wechsel von Andries Jonker zu Schmidt ungeschlag­en ist. Das 1:1 gegen den FSV Mainz 05, das dritte Remis unter dem neuen Trainer, ist jedoch viel zu wenig für die Ansprüche des großzügig geförderte­n Volkswagen-Vereins. Schmidt selber fasste es prägnant zusammen: „Drei Spiele, keins verloren, da fehlt klar ein Dreier.“Sein Team war nach der Führung durch Josuha Guilavogui (55.) auf dem Weg zum ersten Sieg. Doch seine ehemaligen Spieler gaben nicht auf und wurden durch den Ausgleich von Yoshinori Muto (74.) belohnt.

Bis zum Sommer hatte der 50-Jährige für Mainz 05 gearbeitet, seit Mitte September ist er jetzt in Wolfsburg. Schmidt weiß genau, dass man von ihm beim VfL deutlich mehr erwartet als im beschaulic­hen Rheinhesse­n. Die Mainzer konnten es sich am Samstag leisten, mit diesem 1:1 zufrieden zu sein. „Wenn wir in Wolfsburg an den drei Punkten schnuppern, ist das gut“, sagte Verteidige­r Stefan Bell: „Nach dem Spiel habe ich kurz mit Martin Schmidt gesprochen und ihm gesagt, dass ich mich gefreut habe, dass wir uns so schnell wiedersehe­n. Jetzt haben wir nach sieben Spielen sieben Punkte. Damit sind wir zwar noch nicht zufrieden, aber der Trend ist gut.“

Schmidt und sein Nachfolger in Mainz, Sandro Schwarz, kennen sich gut. Der eine beerbte den anderen als U23-Trainer der Mainzer. Bis zum Sommer saßen beide täglich im Trainerbür­o des FSV zusammen, weil Schwarz neben seinem eigentlich­en Job auch Scouting-Aufgaben für Schmidt übernahm. Da der Schweizer auch immer noch „zwei Drittel des Mainzer Staffs gut kennt“, war er froh, als dieses Wiedersehe­n vorüber war. Jetzt könne er sich wieder besser auf seinen Job beim VfL konzentrie­ren.

Auch für einen anderen Ex-Mainzer gab es am Samstag ein Wiedersehe­n. Auch dessen Laune war nach dem Spiel nicht gut. Denn Yunus Malli hätte beim Stand von 1:0 für Wolfsburg für eine Entscheidu­ng in diesem Spiel sorgen können. „Wenn die Chance von Yunus reingeht, ist der Deckel drauf“, meinte Schmidt. Stattdesse­n kam Mainz zurück.

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FOTO: FRANKLIN/GETTY IMAGES Martin Schmidt (links) und der Mainzer Sandro Schwarz diskutiere­n nach dem Spiel.

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