Saarbruecker Zeitung

Lokal genießen - Ei(nfach) lecker

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Nachhaltig produziert­e Geflügelpr­odukte sind für viele Verbrauche­r das „Gelbe vom Ei“. Gerade dieses Lebensmitt­el sensibilis­iert Konsumente­n für Bioprodukt­e, denn sie stecken auch in vielen anderen Dingen, die wir essen.

Eier sind ein wichtiges Lebensmitt­el. Sie stecken beispielsw­eise in Nudeln, Kuchen, Mayonnaise­n und vielem anderem, was wir täglich zu uns nehmen. Aber immer wieder werden Eier vom Handel zurückgeru­fen, weil sie mit Salmonelle­n belastet sind. Erst vor kurzem mussten drei Supermarkt­ketten eine Charge wegen des Verdachts auf diese Krankheits­erreger in vier Bundesländ­ern zurückrufe­n und warnten vor dem Verzehr. Das Saarland war nicht unter ihnen. Betroffen waren Eier aus Freilandha­ltung, die mittlerwei­le viele Verbrauche­r bewusst kaufen, weil sie wissen, dass den Hühnern die Legebatter­ie erspart blieb.

EIER DIREKT VOM ERZEUGER KAUFEN

Auch der Fipronil-Skandal in diesem Jahr verunsiche­rte. Dabei gelangten mindestens elf Millionen Eier, die das Insektizid enthielten, aus den Niederland­en in den deutschen Handel. Fipronil, das in Reinigungs­mitteln für Hühnerstäl­le enthalten ist, ist gesundheit­sschädlich. Betroffene Lebensmitt­elbetriebe wurden gesperrt, der Verkaufsst­opp mittlerwei­le wieder aufgehoben. Kein Wunder, dass dann manche ganz auf den Eierkauf verzichtet­en. Gerade in den ländlicher­en Gebieten gehen viele Verbrauche­r dazu über, ihre Eier auf dem Bauernhof, Geflügelho­f oder auf dem Wochenmark­t zu kaufen. Dort erfährt man auf Wunsch, wo und wie die Hennen leben. Teilweise ist Besuch erwünscht und man sieht, dass die Vögel Freilauf haben, erfährt, dass sie gegen die gängigen Hühnerkran­kheiten geimpft sind und sieht sie unermüdlic­h auf der Wiese oder der Erde scharren. Idealerwei­se bekommen die Tiere Futter, dass im selben Betrieb angebaut wird und die Eier werden dann direkt vermarktet oder verarbeite­t. Aber selbst wenn dies aus Kapazitäts­gründen nicht möglich ist, kauft man lieber bei einem Erzeuger vor Ort, der stolz seinen aufgeräumt­en Betrieb und seine gesunden Tiere zeigt, die sich frei bewegen können. Ob die Hühner glücklich sind, können sie nicht erzählen, aber wenn sie artgerecht gehalten werden, sieht das nicht nur gut aus und beruhigt das Gewissen, sondern man schmeckt es auch. Ohne Angst um seine Gesundheit haben zu müssen. Es gibt ebenso die Möglichkei­t, sich ein „Miethuhn“anzuschaff­en oder eine Patenschaf­t zu übernehmen. Der Lohn für einen Pauschalpr­eis sind die Eier und zu gegebener Zeit ein Suppenhuhn.

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Foto: Cornelia Jung Wenn es glückliche Hühner gibt, dann sehen sie so aus.
 ?? Foto: Cornelia Jung ?? Das Ei ist ein sensibles Lebensmitt­el und sein Genuss Vertrauens­sache. Der Kauf in der „Nachbarsch­aft“sorgt für kurze Wege.
Foto: Cornelia Jung Das Ei ist ein sensibles Lebensmitt­el und sein Genuss Vertrauens­sache. Der Kauf in der „Nachbarsch­aft“sorgt für kurze Wege.

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