Mehr als eine Ansammlung von Bäumen – Wald ist auch Erholungs- und Wirtschaftsfaktor
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sehr beliebt ist. Es ist ein Naturprodukt aus dem Möbel, Häuser, Papier und noch viel mehr hergestellt wird. Meist hat es seinen Ursprung im Wald, den es deshalb zu erhalten gilt.
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist keine moderne Erfindung. Es war 1713, als ein Buch mit dem Untertitel „Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht“des Oberberghauptmanns Hans Carl von Carlowitz auf den sächsischen Markt kam. Auch heute noch gilt der Wälzer, der den damaligen Stand des forstlichen Wissens zusammenfasst, als Standardwerk. Mit Sorgen schaute der Autor auf die Holzknappheit, die durch das unkontrollierte Abholzen des erzgebirgischen Waldes, zum Heizen aber vor allem zum Grubenausbau und -betrieb, verursacht wurde. Im Buch wird kritisiert, dass das Wirtschaften nur auf den Moment und den kurzfristigen Gewinn ausgerichtet war. Carlowitz’ Fazit seiner Beobachtungen ist, dass die Natur nur durch einen pfleglichen Umgang für künftige Generationen erhalten werden kann. Das war die Geburtsstunde der Nachhaltigkeit. Schon damals wuchs die Erkenntnis, dass der Mensch ohne den Wald nicht überleben kann, denn er ist Holzund Sauerstofflieferant, Heimat und Nahrungsgrundlage für viele Tiere.
Fotos: Cornelia Jung
WALD IST DIE LEBENSGRUNDLAGE FÜR MENSCH UND
TIER
Selbst Totholz dient noch als Lebensraum für Pilze und Käfer. Heute geht man viel bewusster mit dem Wald um, lichtet Bestände aus, um jungen Bäumen Licht und Raum zum Wachsen zu geben. Auch wenn manchmal zu Holz-ErnteZeiten ein anderer Eindruck entstehen mag, wird weniger Holz entnommen, als wieder nachwächst. In den wenigsten Fällen werden Weihnachtsbäume in einem alten Waldbestand geschlagen, sondern sie werden in extra ausgewiesenen gebieten nur für diesen Zweck gezüchtet. Die Forstmitarbeiter gehen bei der Ausweisung der zu fällenden Bäume sehr sorgfältig vor. Große Bäume werden meist nur geerntet, wenn sie krank oder in der Nähe von Wegen nicht mehr standsicher sind, wenn sie von Schädlingen befallen sind oder wenn sie ein entsprechendes Lebensalter erreicht haben. Im letztgenannten Fall können sie verkauft werden und zum Beispiel als Grundmaterial für die Möbelproduktion dienen. Die modernen Geräte, mit denen die Waldarbeit erledigt wird, sind so ausgelegt, dass sie den Wald und vor allem dessen Grundlage, den Boden, so wenig wie möglich belasten. In schwierigem Gelände werden dann zunehmend Rückepferde eingesetzt, um das Holz bis zum Hauptweg zu bringen.