Die Früchte der Arbeit gemeinsam ernten
Bei der solidarischen Landwirtschaft arbeiten Erzeuger und Verbraucher ökologisch, nachhaltig, fair und solidarisch zusammen. Immer mehr Menschen begeistern sich für die SoLaWi, wo gemeinsam gearbeitet und geerntet wird.
Als Rebekka Chong aus Zweibrücken 2014 erfuhr, dass es eine Initiative zur Gründung einer solidarischen Landwirtschaft in Ihrer Nähe gab, nahm sie Kontakt auf. „Das hat mich einfach interessiert“, sagt sie. Schnell ist sie durch Informationen in einem Netzwerk mittendrin statt außen vor. Man machte Werbung und die Akteure luden zu einem ersten Treffen ein. „Wir wurden förmlich überrannt“, erzählt die junge Frau, die mittlerweile für die SoLaWi in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zuständig ist. Sie selbst engagiert sich auf dem Wahlbacherhof in Contwig, auf dem 140 Ernteanteile ausgegeben wurden und von dem bis zu 400 Leute ernährt werden. Über ihr Studium der historisch orientierten Kulturwissenschaft, vor allem ihre Bachelorarbeit, wird aus dem privaten Interesse ihre Arbeit. Seitdem sie über die Uni „hineingerutscht“ist, wurde sie als Beraterin angefragt, bekam viele Einblicke und sammelte Erfahrungen.
Foto: Cornelia Jung
davontragen, trage man diesen Verlust gemeinsam. So hat der Bauer die Möglichkeit auch in schlechten Zeiten zu wirtschaften, unabhängig von den äußeren Umständen.
NEUE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN LANDWIRT
UND KONSUMENT
Hier gelte das Prinzip einer für alle, alle für einen. „Das gibt eine ganz neue Beziehung zwischen Landwirt und Konsument, die über das reine Produkt hinausgeht. Es entsteht eine Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig hilft“, sagt die 27-Jährige. Man leiste in der SoLaWi auch Bildungsarbeit, organisiere Kochtage, Aktionen für Kinder und Feste. „Die SoLaWi sind ein RiesenBoom. Man merkt, dass die Zeit reif dafür ist.“Gerade während der politischen Diskussion um das Freihandelsabkommen und die Lebensmittelskandale sei der Zulauf noch größer geworden. „Da wollen immer mehr mitgärtnern“, weil SoLaWi Vertrauenssache ist. Derzeit ist auch eine Gruppe St. Ingberter auf der Suche nach einer geeigneten landwirtschaftlichen Fläche. Das Interesse daran sei auch in Frankreich und Luxemburg groß, so dass man den Leuten absagen musste und auf die lange Warteliste verwies. „Da besteht ein Rieseninteresse. Da gibt es jetzt kein Halten mehr“, freut sich Rebekka Chong über die vielen tollen Initiativen. MEHR INFOS UNTER: www.solidarischelandwirtschaft.org www.wahlbacherhof.org www.stadtbauernhof.org