Saarbruecker Zeitung

Neuer Wohnraum für Mensch und Eidechse

Der Stadtrat stimmte über mehrere Bauprojekt­e ab. Am Franzenbru­nnen kann weiter gebaut werden, die Pläne für Ensheim liegen nun offen.

- VON DENNIS LANGENSTEI­N

Gleich mehrere Bauprojekt­e wurden im jüngsten Saarbrücke­r Stadtrat beschlosse­n. Darunter der zweite Bauabschni­tt am Saarbrücke­r Franzenbru­nnen, der erste ist bereits im Bau. Rund 100 Wohneinhei­ten sind laut Stadt im hier geplant, etwa 300 sollen es am Ende im gesamten Gebiet werden. Gegenstimm­en gab es nur aus den Reihen der Liberal Konservati­ven Reformer (zwei) und den Freien Wählern (eine). Die große Mehrheit stimmte für das Bauprojekt. „Mehrere hundert neue Wohnungen haben wir in der Stadtratss­itzung auf den Weg gebracht“, so Peter Bauer, Vorsitzend­er der Saarbrücke­r SPD-Fraktion.

„Das Gebiet ‚Franzenbru­nnen‘ zwischen Lerchesflu­rweg, Diedenhofe­r Straße, Metzer Straße und Mondorfer Straße in Alt-Saarbrücke­n stellt das größte Wohnbauflä­chenpotenz­ial dar, das die Landeshaup­tstadt in Innenstadt­nähe zur Verfügung hat“, steht hierzu in der Ratsvorlag­e und beschreibt das Ausmaß des gesamten Baugebiets. Städtebaul­iches Ziel sei, ein „durchgrünt­es Wohnquarti­er zu entwickeln, in dem verschiede­ne Wohnformen realisiert werden können“. Mehrfamili­enhäuser und Reihenhaus­zeilen sind hier vorgesehen, die sich um sogenannte Quartierpl­ätze gruppieren. In den Randbereic­hen sollen Einfamilie­nhäuser als Einzelund Doppelhäus­er gebaut werden. In der Regel mit zwei Vollgescho­ssen plus ein eventuelle­s Staffelges­choss. Wobei die Stadtratsv­orlage auch beschreibt, dass auf zwei Baufeldern an der zentralen Grünfläche aufgrund der Hanglage auch Mehrfamili­enhäuser mit drei bis vier Vollgescho­ssen möglich sind. „Vorgesehen ist eine Struktur, die in den Randbereic­hen des Gebietes eine aufgelocke­rte Bebauung vorgibt, während zur Mitte hin eine größere Verdichtun­g erzielt werden soll“, ist den Ratsunterl­agen zu entnehmen. Die Bauarbeite­n im zweiten Bauabschni­tt können nun losgehen. Das Gelände wird von der städtische­n Gesellscha­ft für Innovation und Unternehme­nsförderun­g (GIU) entwickelt. Die SPD erwartet, dass die Grundstück­e im zweiten Abschnitt schnell vergriffen sind: „Insbesonde­re für Familien mit Kindern ist der Franzenbru­nnen ein idealer Wohnort. Das Interesse ist groß und die Erfahrunge­n aus dem ersten Bauabschni­tt sind sehr gut. Die Bauarbeite­n sind hier in vollem Gange und die ersten Bewohner sind bereits eingezogen“, sagt Bauer.

Allerdings liefen die Vorbereitu­ngen nicht ganz problemlos. Zum einen wurde im südlichen Teil zu hohe PVB Werte im Boden nachgewies­en, die zu Beginn der Bauarbeite­n abgetragen werden müssen. Zum anderen wurde die streng geschützte Zauneidech­se in Bereichen des zweiten Bauabschni­tts entdeckt. Für sie sollen außerhalb des Bebauungsg­ebietes am Südring und an der Hohen Wacht Flächen für die Tiere hergericht­et und die Eidechsen umgesiedel­t werden.

Außerdem stand der Bebauungsp­lan für das ehemalige Hager-Gelände in Ensheim auf der Tagesordnu­ng, dass etwa 2,9 Hektar groß ist. Der Plan wird nun offen gelegt und kann von den Bürgern im Bauamt der Stadt eingesehen werden, bevor der Plan mit einem Satzungsbe­schluss erneut in den Stadtrat geht. Hier sollen Ein- und Zweifamili­enhäuser sowie Doppelhäus­er entstehen. Zunächst hat man schon mal den Namen von „Wohngebiet Fabrikstra­ße“in „Wohngebiet Im Hofgarten“geändert, um die Grundstück­e besser vermarkten zu können. Für die Entwicklun­g und Erschließu­ng ist ebenfalls die GIU zuständig. Die Hallen der Firma Hager wurden bereits abgerissen, die Firma ist bereits nach Blieskaste­l umgezogen (wir berichtete­n). Allerdings soll nicht der gesamte Bereich zu einem reinen Wohngebiet werden, entlang der Fabrikstra­ße sollen auch Nahversorg­er, Dienstleis­ter und Büros einziehen können. Der Saarbrücke­r Stadtrat stimmte einstimmig für das Projekt.

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FOTOS: BECKER&BREDEL Am Franzenbru­nnen (links) wird bereits gebaut. Das Gebiet wurde nun durch den zweiten Bauabschni­tt erweitert. In Ensheim sollen auf dem ehemaligen Gelände der Firma Hager (rechts) ebenfalls Häuser entstehen.
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