Premiere mit zweiter Britten-Oper
SAARBRÜCKEN (red) Von Benjamin Britten stammt die Oper, die die Opernklasse der Hochschule für Musik Saar am Sonntag, 15. Oktober, um 19.30 Uhr aufführt. Premiere der Oper in zwei Akten ist in der Alten Evangelischen Kirche St. Johann. Weitere Aufführungen gibt es am 17., 19. und 21. Oktober.
Regie zu „The Rape of Lucretia“(„Die Schändung der Lucretia“) führt Thomas Max Meyer. In der Ausstattung von Renée Günther agieren Gesangsolisten und Instrumentalisten der HfM Saar. Die musikalische Leitung obliegt Christian Schüller.
Als Benjamin Britten nach der erfolgreichen Uraufführung von „Peter Grimes“vor der Aufgabe stand, seine zweite Oper zu schreiben, entschied er sich für die Komposition einer Kammeroper, kein aufwendiges Werk mit Chor und vielen Solisten. Sie sollte wenig kosten und so flexibel zu realisieren sein, dass man sie auch auf kleinen Bühnen spielen und mit ihr die Provinz bereisen konnte.
Die Geschichte der Lucretia, Gattin des römischen Feldherrn Collatinus, die sich selbst tötet, nachdem sie von Tarquinius, dem Sohn des etruskischen Herrschers, vergewaltigt wurde, passte für Britten in die von Zweifeln und traumatischen Erfahrungen geprägte Nachkriegszeit. Mit einem Orchester von dreizehn Musikern und acht Sängern schuf er ein Werk von packender Intensität, das zugleich eines seiner lyrischsten ist. Mit seiner klaren Trennung in ariose und rezitative Teile, angelehnt an die Traditionen der Barockoper, lässt die Oper, wie vom Komponisten ausdrücklich beabsichtigt, an Purcell denken, den vor Britten bedeutendsten englischen Opernkomponisten. Eine Reminiszenz an antike Vorbilder ist der von Britten eingesetzte Chor in Gestalt eines Mannes und einer Frau, die das Geschehen begleiten und kommentieren.
„Die hohe Fluktuation unter den Studierenden und unsere begrenzten räumlichen und finanziellen Möglichkeiten lassen nur Inszenierungen zu, die keinen großen Aufwand benötigen“, sagt Meyer, der bereits 2008 mit „The Turn of the Screw“erfolgreich eine Britten-Oper mit der Opernklasse der HfM Saar inszenierte.
Karten zum Preis von 10, ermäßigt 8 Euro gibt es an den VorverkaufssStellen und unter www.ticket-regional.de.