Hier schlägt das Herz für die Fotografie
Die Gemeinde Zingst an der Ostsee lockt das ganze Jahr über Naturliebhaber mit Ausstellungen, Aktionen und Workshops.
ZINGST Fotografien, überall Fotografien. Nicht nur in Museen, Galerien oder Ausstellungssälen. Auch unter freiem Himmel, auf Plätzen, in Parks – ja sogar auf Garagentoren. Die Gemeinde Zingst an der Ostsee steht für 365 Tage Fotografie im Jahr. Workshops und Ausstellungen besuchen sowie reizvolle Motive auf sich wirken lassen – das können Besucher dank der Erlebniswelt Fotografie Zingst von Januar bis Dezember.
Das Ostseeheilbad Zingst, vor 125 Jahren ein reines Seefahrerdorf, liegt auf der gleichnamigen Halbinsel, eingebettet in den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Die prächtige Natur mit der Ostsee, den Bodden (flache, buchtartige Küstengewässer), Seen, Wäldern, Dünen und kilometerlangen Sandstränden hat schon immer Menschen angezogen. Besonders kreative Naturliebhaber schätzen die außergewöhnliche Landschaft und das besondere Licht. Während andere Ostseeheilbäder wie die Künstlerkolonie Ahrenshoop vor allem auf Maler, Bildhauer und Schriftsteller setzen, widmet sich Zingst in großem Stil der Fotografie.
Zentrum ist das Max Hünten Haus, ein Ende 2011 eröffnetes modernes Medienzentrum, das nach dem Forschungsreisenden und Fotografen (1869-1936) aus Zingst benannt wurde. Hier ist die Reisegruppe mit Simone Marks, Presseund Öffentlichkeitsarbeit der Kurund Tourismus GmbH Zingst, verabredet. „Das Max-Hünten-Haus bündelt all unsere Aktivitäten der Erlebniswelt Fotografie Zingst“, erklärt Marks. Bei einem Rundgang zeigt sie die Einrichtungen des „Max“, wie das in moderner Architektur gestaltete Haus kurz genannt wird. Dazu gehören eine Galerie, zwei Bibliotheken und die mit modernster Technik ausgestattete Fotoschule Zingst mit Konferenzund Schulungsräumen. Zudem beherbert das ganzjährig geöffnete Max ein Printstudio. „Hier werden kleine Bilder fürs Album bis Großformate für die Wand gedruckt“, so Marks. Und im Max gibt es auch eine große Auswahl an Foto-Ausrüstung zum Ausleihen.
Ein Erlebnis ist der Olympus Foto-Kunstpfad Zingst, eine OutdoorInstallation mit Werken von internationalen Künstlern. Dazu können Teilnehmer kostenlos Kameras ausleihen – und die Speicherkarte danach mit nach Hause nehmen. „In Zingst finden das ganze Jahr über hochkarätige Veranstaltungen rund um die Fotografie statt“, berichtet die Pressesprecherin. „Wir bieten Vorträge, Seminare und jährlich gut 150 Workshops an, für Einsteiger wie für Fortgeschrittene.“Dazu kommen Ausstellungen, Multimediavorträge und Konzerte. Höhepunkt des Jahres ist das große Umwelt-Fotofestival Horizonte Zingst, das seit zehn Jahren stattfindet und zuletzt 40 000 Besucher anzog. Die Rast der Kraniche und die Hirschbrunft locken dagegen im Herbst Naturliebhaber und Fotografen nach Zingst.
Auch unter freiem Himmel gibt es in Zingst Ausstellungen. Vor dem Medienzentrum Max präsentiert Marks das Fotoprojekt „Pick it up“, das sich mit der Verschmutzung der Meere weltweit beschäftigt. „Pick it up“soll dazu animieren, hinzusehen, aufzusammeln und den Plastikmüll fotografisch zu dokumentieren. Die Ausstellung zeigt erste Ergebnisse von Fotografen aus aller Welt. Die großformatige Fotoschau geht noch bis zum 29. Januar 2018. Gut angenommen wird auch die Aktion „Mein Bild für Zingst“: Einwohner stellen ihre Garagentore für ihr Lieblingsmotiv eines Fotografen des Festivals „horizonte Zingst“zur Verfügung. Eine lokale Bilderschau mit internationaler Ausstrahlungskraft.