Saarbruecker Zeitung

Auf Nouri wartet ein Endspiel

Das Duell mit dem 1. FC Köln wird über die nahe Zukunft von Werder Bremens Trainer entscheide­n.

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Thomas Delaney beim enttäusche­nden 0:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengla­dbach am Sonntag klar. „Wir sind überzeugt, dass wir in dieser Konstellat­ion aus der Situation herauskomm­en“, sagte Bremens Sportchef Frank Baumann anschließe­nd. „Es bringt nichts, in Hektik zu verfallen.“

Grund genug zur Hektik hätten die Bremer. Wie die Kölner mit sogar nur einem Pünktchen aus acht Spielen ist auch der Vorletzte Werder mit vier Zählern noch sieglos in der Bundesliga. Seit 305 Minuten sind die Bremer ohne Tor, überhaupt haben sie bislang erst drei Treffer erzielt. Das ist zum aktuellen Saisonzeit­punkt negativer Clubrekord. „Das Zusammensp­iel zwischen Mannschaft und Trainer funktionie­rt“, befand Baumann dennoch. Tatsächlic­h hielt Mittelfeld­spieler Thomas Delaney gestern ein Plädoyer für Nouri. „Er ist der beste Trainer, den ich je hatte, wenn es darum geht, Gefühle und Motivation rüberzubri­ngen“, sagte der Däne.

Dennoch ist fraglich, ob es ein weiteres siegloses Spiel ohne Trainerdis­kussion geben wird. „Natürlich steigt der öffentlich­e Druck“, meinte Kapitän Zlatko Junuzovic, und auch Baumann bekannte: „Das wird für beide Mannschaft­en ein sehr, sehr wichtiges Spiel.“Werder will daher bereits am Freitag anreisen. Sowohl Junuzovic als auch Baumann versuchten, die Sieglos-Serie mit psychologi­schen Aspekten zu begründen. Der von Werder engagierte Sport-Psychologe Andreas Marlovits dürfte nun besonders gefordert werden. „Das ist hauptsächl­ich eine mentale Geschichte“, sagte Baumann und meinte die Diskrepanz zwischen geplanter Ausrichtun­g und tatsächlic­her Leistung. „Es war ganz die klare Marschrout­e, mutig zu sein“, erklärte Baumann, sah aber vor allem in der ersten Hälfte eine mutlose und seltsam passive Mannschaft.

Es stellt sich indes auch die Frage nach taktischen Defiziten in der Ausrichtun­g. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison spielte Werder vor der Pause destruktiv und ohne Biss. Nach der Pause kam das Nouri-Team

„Er ist der beste Trainer, den ich je hatte, wenn es darum geht, Gefühle

rüberzubri­ngen.“

über Alexander Nouri, seinen Trainer bei Werder Bremen

dann durch eine taktische Umstellung und personelle Wechsel besser ins Spiel. Ebenfalls nicht zum ersten Mal. Mittelfeld­spieler Izet Hajrovic offenbarte die Verwunderu­ng auch der Spieler darüber. „Dazu kann ich nichts sagen. Es ist eine Frage an den Trainer. Aber es ist eine gute Frage“, meinte Hajrovic vielsagend zum Aspekt, ob nicht eine offensiver­e Ausrichtun­g bereits zu Spielbegin­n erfolgvers­prechender wäre. Auf die einfache Frage, ob innerhalb der Mannschaft über die Taktik debattiert würde, sinnierte der 26-Jährige lange, druckste herum und meinte dann: „Keine Ahnung.“Besser nichts sagen.

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FOTO: JASPERSEN/DPA Werder Bremens Trainer Alexander Nouri hat allen Grund, skeptisch dreinzubli­cken. Seine Mannschaft hat nach acht Spieltagen noch nicht gewonnen, ist derzeit Tabellenvo­rletzter der Fußball-Bundesliga.

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