Saarbruecker Zeitung

FCS sieht sich als „hellwachen Riesen“

Der Fußball-Regionalli­gist ist mit der Entwicklun­g in allen Bereich zufrieden. Die Relegation scheint Formsache zu sein.

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Dieter Ferner der Saarbrücke­r Congressha­lle. „Der schlafende Riese ist hellwach“, sagte der 1. Vorsitzend­e Jörg Alt, ein Anhänger propagiert­e schon den Durchmarsc­h der Männer um Trainer Dirk Lottner in die 2. Liga. Emotionale­r Höhepunkt war die Ehrung für Herbert Binkert. Der Spieler der goldenen Fünfziger ist seit 75 Jahren Vereinsmit­glied. „Heute wird mit dem Begriff Legende ja leider inflationä­r umgegangen“, sagte Vizepräsid­ent Dieter Ferner, der den erkrankten Hartmut Ostermann vertrat: „Herbert ist eine Legende. Er war ein überragend­er Fußballer und ist ein überragend­er Mensch.“

Gut waren die Geschäftsz­ahlen, die Schatzmeis­ter Dieter Weller vorlegte. Bei einem Etat von über 5,5 Millionen Euro habe man einen Gewinn von 16 000 Euro erwirtscha­ftet, der zur Tilgung des „Negativ-Kapitals“in Höhe von 2,28 Millionen Euro verwendet werde. Sportdirek­tor Marcus Mann erklärte, dass man die Unterlagen zur Zertifizie­rung des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums beim DFB eingereich­t und auch erste Verbesseru­ngswünsche umgesetzt habe. Wegen der Vielzahl von Anträgen an den Verband sei mit einer Zertifikat­s-Erteilung aber nicht vor Juli 2018 zu rechnen. Dann werde, sagte Alt, auch wieder eine U23-Mannschaft spielen – in der Kreisliga. Der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Frank Helsig sprach von einer vertrauens­vollen und konstrukti­ven Arbeit in dem im Vorjahr neu gewählten Gremium.

Damit endete das Blau am FCS-Himmel. Denn in der Rede von Christian Seiffert, dem für die Projektste­uerung Stadionbau zuständige­n Vorstandsm­itglied, gab es wenig Neues zum Thema Rückkehr in den Ludwigspar­k. Die noch bestehende Victor’s-Tribüne solle für eine Nutzung durch Heim- und Gästefans hergericht­et werden, die Funktionsr­äume in einer Containera­nlage Platz finden, Vips und Presse in die Saarlandha­lle ausweichen. „Die Stadt prüft nun die Machbarkei­t und will sich in den nächsten Tagen äußern“, sagte Seiffert, der auch ein Spitzenges­präch zwischen Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, Innen-, Sport- und Bauministe­r Klaus Bouillon sowie Vereins-Chef Ostermann ankündigte. Es soll in den nächsten Wochen stattfinde­n.

Ob die Sicherheit­sbehörden einen Spielbetri­eb im Bau zulassen, wird auch von der Mitarbeit der Anhänger abhängen. Die wurden für

„Wenn ihr den Scheiß mit der Pyrotechni­k weglasst, schlage ich euch fürs Bundesverd­ienstkreuz vor.“

Vizepräsid­ent des 1. FC Saarbrücke­n

ihre Unterstütz­ung gelobt und bekamen von Ferner ein – nicht ganz ernst gemeintes – Angebot: „Wenn ihr den Scheiß mit der Pyrotechni­k weglasst, schlage ich euch fürs Bundesverd­ienstkreuz vor.“

Ob die Mehrheit der begeisteru­ngsfähigen Fans die Minderheit der unbelehrba­ren Zündler in den Griff bekommt, wird auch an diesem Samstag ab 14 Uhr bei der TSG Hoffenheim II wieder kritisch beobachtet werden. Das Feuerwerk sollen allein die Jungs auf dem Rasen abbrennen. „Die Mannschaft hat einen weiteren Entwicklun­gsschritt getan. Sie kann sich immer neu fokussiere­n – und das unabhängig vom Gegner“, ist Trainer Lottner zuversicht­lich, auch im Dietmar-Hopp-Stadion erfolgreic­h zu sein. Dabei wird Lottner wieder auf Martin Dausch und Marco Kehl-Gomez zurückgrei­fen können. Auch Mario Müller wird trotz Mittelhand­bruchs dabei sein. Fehlen werden Dominik Rau, Markus Obernoster­er (beide Aufbautrai­ning), Alexandre Mendy (Schulter-OP), Marwin Studtrucke­r (Muskelfase­rriss) sowie Marlon Krause (Gürtelrose). Bei einem Sieg könnte der Vorsprung auf einen Nicht-Relegation­splatz auf elf Zähler anwachsen – der Saarbrücke­r Himmel wäre dann trotz Herbstgrau stahlblau.

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FOTO: SCHLICHTER Vizepräsid­ent Dieter Ferner vertrat bei der überaus harmonisch­en Mitglieder­versammlun­g am Donnerstag­abend in der Congressha­lle den erkrankten Vereins-Chef Hartmut Ostermann.

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