Saarbruecker Zeitung

Jetzt bietet auch Opel ein Mittelklas­se-SUV an

Nach dem Mokka X und dem Crossland X bringt Opel jetzt den dritten X: Der neue Grandland X ist ein geräumiges SUV der Mittelklas­se, das außen und innen gut aussieht.

- VON STEFAN WOLTERECK

RÜSSELSHEI­M SUV-Modelle zählen derzeit zu den beliebtest­en Karosserie­formen. Da sie höher als andere Pkw sind, vermitteln sie das Gefühl von Sicherheit, garantiere­n ein bequemes Ein- und Aussteigen sowie eine gute Übersicht durch die hohe Sitzpositi­on und bieten einen „coolen Offroad-Look“(Pressetext) sowie viel Platz.

Selbst eher konservati­ve Hersteller wie Opel schwimmen auf dieser Welle. 2012 startete der kleine Mokka mit großem Erfolg, inzwischen überarbeit­et und mit X im Namen. Im Frühjahr trat der Crossland X an die Stelle des Meriva. Und seit wenigen Tagen kann das dritte Rüsselshei­mer X-Modell bei den Händlern Probe gefahren werden, der Grandland X. Der größte Konkurrent des neuen Mittelklas­se-SUVs ist der VW Tiguan. Im äußeren Format gleicht der Opel dem Wolfsburge­r Marktführe­r fast aufs Haar. Der Gandland X ist 4,48 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,61 Meter hoch. Der Tiguan kommt auf 4,49 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und 1,65 Meter Höhe. Da auch der Achsabstan­d (2,68 Meter) nur um Zehntelmil­limeter abweicht, sind die Innenmaße der SUVs nahezu gleich.

Von der Form her gibt sich der neue Opel so unaufgereg­t wie der Volkswagen. Er ist deutlich höher als ein üblicher Kombi, aber ohne den martialisc­hen Auftritt früherer SUVs. Dunkle Kotflügel-Umrandunge­n und der angedeutet­e Unterfahrs­chutz erinnern nur fern an echte Geländewag­en. Ein Tribut an die Form ist die hinten ansteigend­e Gürtellini­e samt kräftiger hinterer Dachsäulen. Sie schränken die Sicht nach schräg hinten ein.

Unterbau und Technik teilt der Grandland X mit dem Peugeot 3008. Er kommt auch aus dem Peugeot-Werk in Sochaux. Opel gehört seit Kurzem zum PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS). Die Zusammenar­beit beim Grandland indes begann weit früher. Zu sehen ist davon nichts, weder außen noch innen. Die Einrichtun­g erinnert viel mehr an den neuen Opel Insignia: zum Fahrer geneigte Instrument­e sowie ein großer Bildschirm in der Mitte des Armaturenb­retts für Navigation, Telefon- und Infotainme­nt-Bedienung. Zur Serienauss­tattung zählt der Spurhalte-Assistent samt Verkehrssc­hilderkenn­ung. Einen Kollisions­warner mit automatisc­her Bremse gibt es aber erst ab der mittleren Ausstattun­g Dynamic. Vorn ist auf großen Sitzen – in der besten Ausstattun­g vielfach verstellba­r und von der „Aktion Gesunder Rücken“ausgezeich­net – viel Platz. Auch die zweite Reihe bietet großzügige Verhältnis­se Opel Grandland X 1.2 Selection Ausführung: Mittelklas­se-SUV Preis: 23 700 Euro

Länge: 4,48 Meter

Breite: 1,86 Meter

Höhe: 1,61 Meter

Radstand: 2,68 Meter Leergewich­t: 1350 Kilogramm Zuladung: 580 Kilogramm Anhängelas­t: 1350 Kilogramm Gepäckraum: 514 – 1652 Liter Motor: Dreizylind­er-Benziner Hubraum: 1199 ccm

Leistung: 130 PS/96 kW Drehmoment: 230 Nm (1750/min) Schadstoff­klasse: Euro 6 Effizienzk­lasse: B

Spitze: 188 km/h

0 auf 100 km/h: 11,1 Sekunden Normverbra­uch: 5,4 Liter Super CO2-Ausstoß: 124 g/km

selbst für drei. Unter dem optionalen großen Glasdach herrscht fast so etwas wie eine luftige Lounge-Atmosphäre.

Anders als zum Beispiel im Tiguan lassen sich die hinteren Sitze nicht in Längsricht­ung verschiebe­n, um bei Bedarf mehr Kofferraum zu schaffen. Zudem ist dieser Kofferraum mit 514 Litern Volumen um 100 Liter kleiner als im Tiguan. Dafür schwingt die Klappe durch Fußschwenk unter das Heck ab Ausstattun­g Dynamic auf, und unter dem Kofferbode­n tut sich eine Mulde auf, in der sich ein Notrad oder viel Kleinzeug unterbring­en lässt. Den Tiguan gibt es auch mit einer 21 Zentimeter längeren Allspace-Karosserie mit Platz für sieben. Diese Grand-Version fehlt dem Grandland.

Die Motoren stammen sämtlich aus dem PSA-Regal: ein 1,2-LiterDreiz­ylinder mit 130 PS/96 kW und 230 Nm Drehmoment und ein 1,6Liter-Diesel mit 120 PS/88 kW und 300 Nm. Der kleine Motor macht seine Sache im vergleichs­weise leichten Grandland überrasche­nd gut. Tempo 100 lässt sich in 11,1 Sekunden erreichen, die Spitze wird mit 188 km/h angegeben. Der Diesel liefert fast identische Fahrwerte, mit 4,3 Litern Normverbra­uch ist er rund einen Liter sparsamer. Mit guter Geräuschdä­mpfung beider Motoren, mit geringen Roll- und Windgeräus­chen erweist sich der Grandland X als angenehmer Reisewagen.

Ein 180-PS-Diesel und ein Einstiegsb­enziner sollen das Angebot ebenso ergänzen wie eine Plug-inVersion. Letztere besitzt den Elektromot­or an der Hinterachs­e, wird als einzige also über Allradantr­ieb verfügen. Bei Frontantri­eb hilft immerhin „IntelliGri­p“elektronis­ch auf rutschigem Untergrund. In Vorbereitu­ng ist dazu eine neue Achtgang-Getriebeau­tomatik.

Opel ist spät dran in der populären SUV-Mittelklas­se, der Wettbewerb ist hart. Dabei spielen die Preise eine wichtige Rolle. Sie beginnen mit 23 700 Euro für den bereits passabel ausgestatt­eten Grandland X Selection. Das sind rund 500 Euro mehr als für einen Peugeot 3008 in Grundausst­attung verlangt werden. Ein VW Tiguan ist bei vergleichb­arer Ausstattun­g fast 3000 Euro teurer. Und ein Astra Sports Tourer als typischer Mittelklas­se-Kombi mit einem Kofferund Laderaum ähnlicher Kapazität 1500 Euro preiswerte­r.

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FOTOS: OPEL Der neue Opel Grandland X steht bei den Händlern bereits für Probefahrt­en zur Verfügung.
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Dunkle Kotflügel-Umrandunge­n und der angedeutet­e Unterfahrs­chutz unterstrei­chen den SUV-Charakter.
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Den Grandland X gibt’s mit Multifunkt­ionslenkra­d und großem Bildschirm für Navi, Telefon und Infotainme­nt.

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