Saarbruecker Zeitung

Eine neue Bestmarke ist noch möglich

Nach dem 0:0 in London könnte Deutschlan­d morgen erstmals unter Jogi Löw ein ganzes Kalenderja­hr ohne Niederlage abschließe­n.

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ist auch das erste Wiedersehe­n seit dem bitteren 0:2 im EM-Halbfinale 2016 in Marseille. 20 Spiele in Serie hat die DFB-Elf seither nicht mehr verloren. Nun winkt eine weitere Bestmarke unter Löw: Ein ganzes Kalenderja­hr ohne Niederlage blieb Deutschlan­d unter dem Rekordtrai­ner noch nie.

Mit einem Sieg könnte zudem eine Negativser­ie beendet werden. Seit 30 Jahren hat die DFB-Elf kein Heimspiel mehr gegen Frankreich gewonnen. Aus dem aktuellen Kader war nur Sami Khedira beim 2:1

Nationaltr­ainer Joachim Löw (zwei Tore von Rudi Völler) im Sommer 1987 in Berlin schon geboren. Juve-Star Khedira dürfte wie Toni Kroos von Real Madrid in Köln wieder ins Team rücken. Das Duo wurde von Löw in London geschont, „um die Belastung zu verteilen“.

„Letztlich sind das Spiele, in denen wir uns selbst testen müssen. Frankreich hat auch eine enorme Qualität. Es geht nicht nur um Systeme, sondern auch um Spieler. Auch dieses Spiel wird uns wieder aufweisen, woran wir arbeiten müssen“, betonte Ilkay Gündogan nach seiner vielverspr­echenden Länderspie­l-Rückkehr in London.

Die Aufarbeitu­ng des nüchternen und torlosen Unentschie­dens am Freitagabe­nd im Prestigedu­ell im Wembleysta­dion hatte Löw mit dem Abflug vom Queens Terminal in Heathrow erledigt. „Es lässt mich jetzt emotional nicht hochspring­en. Es gab schon Klassiker England gegen Deutschlan­d mit einer ganz anderen Emotion, wenn es um viel ging, mit strittigen Entscheidu­ngen, knappen Ergebnisse­n“, erklärte der DFB-Chefcoach. Die ernste WM-Vorbereitu­ngsphase startet für den ausgewiese­nen Turniertra­iner Löw sowieso erst wenige Wochen vor dem Anpfiff in Russland. „Wir haben eine gute Basis, aber sind zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht so eingespiel­t. Der Feinschlif­f wird eh gemacht, wenn wir ins Trainingsl­ager gehen.“

Bevor gestern im Kölner Südstadion wieder Training anstand, hatte Löw seinen Spielern einen freien Tag in London gegönnt. Erst düsten Hummels und Co. in blauen Speedboote­n über die Themse. Mit Ex-Kollege Per Mertesacke­r als Reiseleite­r ging es vom Teamhotel

„Er hat das ohne Nervosität gemacht, hat sauber hinten rausgespie­lt.“

über die Leistung von Debütant Marcel

Halstenber­g beim 0:0 in England

zu Fuß zur U-Bahn. Am Westminste­r-Pier startete die rasante FlussTour. Anschließe­nd stand noch eine Fahrt im Riesenrad London Eye auf dem Programm. Aus Gondeln in luftiger Höhe ging der Blick in der Abenddämme­rung auf London.

Marcel Halstenber­g war wie Löw bei der Touri-Tour nicht dabei. Der Leipziger durfte sich aber für ein durchaus gelungenes Debüt feiern lassen. Löw befand: „Er hat das ohne Nervosität gemacht, hat sauber hinten rausgespie­lt. Deswegen war ich absolut zufrieden.“Halstenber­gs Position ist vor allem durch den Ausfall des Kölners Jonas Hector die größte Baustelle. Gegen die Franzosen dürfte wohl der Berliner Marvin Plattenhar­dt dort wieder die Chance zum Vorspielen bekommen.

 ?? FOTO: CHARISIUS/DPA ?? Marcel Halstenber­g feierte in Wembley ein ordentlich­es Debüt im neuen deutschen Nationaltr­ikot.
FOTO: CHARISIUS/DPA Marcel Halstenber­g feierte in Wembley ein ordentlich­es Debüt im neuen deutschen Nationaltr­ikot.

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