Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r CDU hält geplante Radwege für sinnlos

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SAARBRÜCKE­N (red) „Bei der Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke sollen Fahrspuren für Radwege wegfallen, obwohl die mehr als sechs Meter breiten Bürgerstei­ge ebenfalls zur Nutzung für Radfahrer freigegebe­n bleiben sollen. Da fragt man sich doch unweigerli­ch: Was soll das?“, fragt Alexander Keßler, rechtspoli­tischer Sprecher der Saarbrücke­r CDU-Stadtratsf­raktion. Hintergrun­d ist die Aussage des Saarbrücke­r Baudezerne­nten Heiko Lukas, dass auch zukünftig die Bürgerstei­ge auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke für Radfahrer offen sein sollen.

„Folgt man der Straßenver­kehrsordnu­ng, so sind Radfahrer verpflicht­et, einen vorhandene­n Radweg zu nutzen, sofern dies zumutbar und objektiv möglich ist. Wenn jetzt ein parallel verlaufend­er Bürgerstei­g ebenfalls zur Nutzung von Radfahrern freigegebe­n wird, führt das vor allem zu zwei Dingen: zu unnötiger Verwirrung bei den Verkehrste­ilnehmern und einer unnötigen Belastung des städtische­n Haushalts. Auch Radwege kosten schließlic­h Geld“, sagt Alexander Keßler.

Die CDU stellt die generelle Sinnhaftig­keit der geplanten zusätzlich­en Radwege auf der Brücke in Frage. „Bei der Wilhelm-Heinrich-Brücke handelt es sich um die so ziemlich letzten 200 Meter Straße in Saarbrücke­n, die funktionie­ren. Grund dafür ist die Dimensioni­erung der Brücke. Wenn jetzt zu Gunsten von Radwegen zwei Fahrspuren wegfallen, beschneide­t man ohne Not eines der Haupteinfa­llstore zur Innenstadt. Gleichzeit­ig verfügt die Brücke bereits jetzt über zwei überbreite Bürgerstei­ge, die problemlos von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden, und nach Aussage des Baudezerne­nten auch in Zukunft parallel genutzt werden sollen. Sollte die Planung der Stadt wie vorgesehen umgesetzt werden, dann gibt es zukünftig vier Fahrspuren für Autos und vier Fahrspuren für Radfahrer. Das ist vollkommen unverhältn­ismäßig“, sagt Alexander Keßler, der auch Vorsitzend­er des CDU-Bezirksver­bandes Mitte ist.

Die CDU stehe für ein gleichbere­chtigtes Miteinande­r von Autos, Fahrrädern, Fußgängern und ÖPNV. „Dies ist der einzig richtige Weg. Saarbrücke­n wird jeden Tag von zehntausen­den Pendlern frequentie­rt, die meisten davon kommen mit dem Auto. Das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben, solange es nicht einen saarlandwe­iten attraktive­n ÖPNV gibt, der eine echte Alternativ­e bietet. Außerdem ist Saarbrücke­n das Oberzentru­m und die Haupteinka­ufsstadt der Region. Damit das so bleibt, muss Saarbrücke­n in Zukunft auch mit dem Auto weiterhin vernünftig erreichbar sein. Die Parkgebühr­en in Saarbrücke­n sind durch Q-Park ohnehin schon überteuert. Wenn sich jetzt noch die Erreichbar­keit der Innenstadt durch den Umbau der Wilhelm-Heinrich-Brücke verschlech­tert, werden viele Besucher von außerhalb ausbleiben. Die Pläne der Stadtverwa­ltung bringen also niemandem etwas – weder Radfahrern noch Autofahrer­n oder den Gewerbetre­ibenden – und damit auch nicht der Stadt“, sagt Keßler.

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ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL Die Saarbrücke­r CDU-Ratsfrakti­on kritisiert die Pläne für weitere Radwege auf der Wilhelm-Heinrich-Bürcke.

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