Saarbruecker Zeitung

Das duale Ausbildung­ssystem

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Die Kombinatio­n von praktische­r Arbeit im Betrieb und theoretisc­hem Schulunter­richt ist ein Erfolgsrez­ept „Made in Germany“.

Keine Ausbildung kommt mehr ohne schulische­n Unterricht aus. Ob Handwerksb­eruf, Computertä­tigkeit oder Ausbildung zum Polizeibea­mten, das theoretisc­he Wissen bildet einen immer größeren Teil des Anforderun­gsprofils in Ausbildung­sberufen aller Art. Sehr stolz sind wir daher auf das in Deutschlan­d erfundene Duale System, das seit langer Zeit die Basis für die erfolgreic­he Arbeit in einheimisc­hen Betrieben liefert. Nicht zuletzt aufgrund der guten Ausbildung sind Deutsche Fachkräfte auf der ganzen Welt gefragt. Mit dem wachsenden technische­n Fortschrit­t sind insbesonde­re Auszubilde­nde, die mit der neugewonne­nen Technik zu arbeiten haben dazu gezwungen, sich sehr viel theoretisc­hes Wissen anzueignen. Aber auch Berufe, in denen Technik keine führende Rolle spielt, verlangen ein immer breiteres Spektrum an Fachwissen. Selbst das kleinste Unternehme­n bewältigt die Buchhaltun­g und andere logistisch­e Aufgaben heute elektronis­ch und auch in anderen Bereichen werden Kenntnisse benötigt, die nur durch den Unterricht in der Berufsschu­le wirksam vermittelt werden können. Das Erlernen einer neuen Sprache beispielsw­eise, die durchaus beim einen oder anderen Ausbildung­sberuf von Nöten sein kann, ist durch die rein praktische Arbeit im Betrieb nicht zur Genüge gewährleis­tet. Die Mitarbeite­r des jeweiligen Ausbildung­sbetriebs haben auch nur eine Lehre zum entspreche­nden Beruf genossen, sind aber nicht unbedingt dazu qualifizie­rt, das unter Umständen mit der Zeit auch vermehrte - Wissen lückenlos und vor allen Dingen während der Arbeit weiterzuge­ben.

IN SACHEN ORGANISATI­ON IST FÜR ALLES GESORGT

Insbesonde­re berufsspez­ifisches Fachwissen wird in der Berufsschu­le vertieft und gelernt. Dabei kümmert sich der Betrieb um die Freistellu­ng der Azubis und übernimmt die Anmeldung zum Unterricht. Im Gegenzug kann das in der Berufsschu­le Gelernte von den Auszubilde­nden sofort im Betrieb umgesetzt werden. In der Regel verbringen Auszubilde­nde entweder ein bis zwei Tage wöchentlic­h in der Schule oder aber ganze Blöcke von einer Woche, die einmal im Monat stattfinde­n. Der größte Teil der Ausbildung findet also im Ausbildung­sbetrieb statt, so dass die eigentlich­e Ausübung des Berufs trotz allem im Vordergrun­d steht.

Wichtig für die jungen Erwachsene­n wird bei den theoretisc­hen Einheiten auch der Kontakt zu Gleichaltr­igen, von denen

Foto: Pixelot - stock.adobe.com es auf der Ausbildung­sstelle möglicherw­eise mangelt. Der Austausch mit anderen Azubis hebt die Moral und erweitert in einigen Fällen das Wissen über andere Betriebe oder Tätigkeite­n.

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Die duale Ausbildung ist seit Jahren das Erfolgsrez­ept für deutsche Fachkräfte.

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